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Luise Viktoria Ruß
Familie und Verwandtschaft im Mittelalter. Die Rolle Theophanus in der ottonischen Familie als Gemahlin, Mutter und Herr
2016. 32 S. 210 mm
Verlag/Jahr: GRIN VERLAG 2016
ISBN: 3-668-20011-4 (3668200114)
Neue ISBN: 978-3-668-20011-1 (9783668200111)
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Studienarbeit aus dem Jahr 2016 im Fachbereich Germanistik - Ältere Deutsche Literatur, Mediävistik, Note: 2,3, FernUniversität Hagen, Sprache: Deutsch, Abstract: Die vor mehr als 1000 Jahren verstorbene oströmische Prinzessin und römisch-deutsche Kaiserin Theophanu faszinierte bereits Generationen von Historikern. Zunächst soll die Herkunft der späteren Kaiserin Theophanu betrachtet werden. So herrschte lange Zeit über ihre Abstammung, Verwandtschaftsverhältnisse und ihr Alter Unklarheit. Die Heiratsurkunde Ottos II. und Theophanus ließ hier Anlass zu Spekulationen, da man hier nach einer namentlichen Erwähnung ihrer Eltern vergebens suchte. Heute besteht über ihre Herkunft, wie das gleichnamige Kapitel zeigen wird, keine Unsicherheit mehr. Aber auch die exakte Datierung ihrer Geburt gestaltet sich, ob ihrer Berühmtheit, komplizierter als angenommen.
Hierauf chronologisch aufbauend werden weitere Aspekte ihres Lebens, angefangen von ihrer Heirat mit Kaiser Otto II., bis hin zu familiären Streitigkeiten, in erster Linie mit ihrer Schwiegermutter Adelheid, untersucht. Der Chronist Thietmar von Merseburg bemerkte zu diesen heraufziehenden Divergenzen "Unter ihrem [Adelheids] Ruder gedieh Otto [II.]". Ein Konflikt schien daher bereits in frühen Jahren, auch für Zeitgenossen, unvermeidlich.
Die mit dem Tode des Gatten einhergehenden Schwierigkeiten als Kaiserinwitwe und Vormund des jungen Otto III. die ottonischen Familieninteressen zu behaupten, finden ebenfalls in einem Kapitel Würdigung. Neben diesen familiären Gesichtspunkten soll ein kurzer Exkurs zu Theophanus Rolle als "consor regnis" das Gesamtbild ihres Lebens und ihre
Einordnung in die ottonischen Familienbande vervollständigen.
Doch liegt nicht immer eine Vielzahl an historischen Quellen vor, sodass ein flüchtiger Blick häufig nicht ausreichend ist. Ein erschwerender Umstand ist die Tatsache, dass von dem Moment an, da Theophanu Konstantinopel verließ, die byzantinischen Quellen über sie schweigen.
Nach ihrem Tode 991 zeigte sich, dass Theophanu immer noch die ungeliebte Griechin blieb, welche sie bereits bei ihrer Vermählung war. So setzte die übliche Memorialpflicht erst allmählich mit der Wehrhaftmachung Ottos III. ab 994 ein. Die Arbeit endet mit einer abschließenden Bewertung und Einordnung Theophanus in die ottonischen Familienbande. Auch die Charakterisierungen ihres Wirkens in mittelalterlichen Chroniken, allen voran denen des Reichsbischofes Thietmar von Merseburg, sollen Beachtung finden.