buchspektrum Internet-Buchhandlung

Neuerscheinungen 2017

Stand: 2020-02-01
Schnellsuche
ISBN/Stichwort/Autor
Herderstraße 10
10625 Berlin
Tel.: 030 315 714 16
Fax 030 315 714 14
info@buchspektrum.de

Nadine Jukschat

(Sehn-)Sucht Computerspiel


Bedingungen der Entstehung und Verstetigung abhängiger Computerspielpraxis: ein rekonstruktiver Ansatz
2017. 432 S. m. 6 Abb., 1 Tab. 230 mm
Verlag/Jahr: BELTZ JUVENTA 2017
ISBN: 3-7799-3707-7 (3779937077)
Neue ISBN: 978-3-7799-3707-4 (9783779937074)

Preis und Lieferzeit: Bitte klicken


"Computerspielabhängigkeit" wird im gegenwärtigen gesellschaftlichen und wissenschaftlichen Diskurs bestimmt durch medizinisch-psychologische Perspektiven. Die Spielerinnen und Spieler werden tendenziell als "krank" konzeptualisiert. Das vorliegende Buch nimmt eine andere Position Nadine Jukschat skizziert abhängiges Computerspielen in der Tradition sozialwissenschaftlicher Suchtforschung als eine Form devianten Verhaltens. Durch diesen Perspektivwechsel wird eine abhängige Computerspielpraxis nicht nur als paradox scheiternder Versuch der Lebensbewältigung sichtbar, sondern es werden verschiedene Dimensionen des Phänomens offengelegt, die in der bisherigen medizinisch-psychologisch dominierten Computerspielabhängigkeitsforschung vernachlässigt wurden.

Das Verständnis des Phänomens der Computerspielabhängigkeit wird im gegenwärtigen gesellschaftlichen und wissenschaftlichen Diskurs bestimmt durch medizinisch-psychologische Perspektiven. Die Spielerinnen und Spieler werden tendenziell als "krank" konzeptualisiert.
Die vorliegende Arbeit nimmt demgegenüber eine andere Position ein und begreift abhängiges Computerspielen in der Tradition sozialwissenschaftlicher Suchtforschung als eine Form devianten Verhaltens. Ausgehend hiervon fragt sie nach der sozialen und biografischen Bedingtheit des Phänomens. Auf der Grundlage biografischer Interviews rekonstruiert Nadine Jukschat den voraussetzungsvollen Prozess der Entstehung und Verfestigung einer abhängigen Computerspielpraxis mit seinen Bindungsmechanismen und Dynamiken. Sie zeigt dabei, dass die abhängige Spielpraxis bezogen ist auf biografische Probleme, an denen die Spielerinnen und Spieler im Alltag scheitern. Computerspielabhängigkeit erscheint hier gerade nicht (mehr) als Ausdruck pathologischer Bedürfnisse und Wünsche, sondern als Bemühen der Spielerinnen und Spieler, doch noch Anerkennung, Zugehörigkeit und Autonomie im gesellschaftlich erwünschten Sinne zu erfahren - wodurch sie allerdings, als "Abhängige" markiert, immer weiter ins gesellschaftliche Abseits geraten.
Durch diesen Perspektivwechsel wird eine abhängige Computerspielpraxis nicht nur als paradox scheiternder Versuch der Lebensbewältigung sichtbar, sondern es werden verschiedene Dimensionen des Phänomens offengelegt, die in der bisherigen medizinisch-psychologisch dominierten Computerspielabhängigkeitsforschung vernachlässigt wurden.
"[...] zeigt bedeutende Wirkungen auf die Verstetigung der Computerspielsucht und weist auf Auswege hin. Damit ist die Lektüre dieses Buches für alle, die sich mit dem Thema beschäftigen, unerlässlich." Michael Christopher, socialnet, 18.10.2018
Jukschat, Nadine
Nadine Jukschat, Jg. 1984, Dr. phil., ist wissenschaftliche Mitarbeiterin am Kriminologischen Forschungsinstitut Niedersachsen e.V. (KFN).