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Neuerscheinungen 2010

Stand: 2020-01-07
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Sebastian Bahlo, Ronald Koch, James Petras (Beteiligte)

Herr oder Knecht?


Über das beispiellose Verhältnis zwischen Israel und den USA
Übersetzung: Bahlo, Sebastian; Koch, Ronald
2., überarb. Aufl. 2010. 210 S. 21 cm
Verlag/Jahr: ZAMBON 2010
ISBN: 3-88975-143-1 (3889751431)
Neue ISBN: 978-3-88975-143-0 (9783889751430)

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Vorwort des Herausgebers

Die Völker der Welt sind sich inzwischen bewusst, wie grausam und pervers kreativ der US-Imperialismus ist. Er umgibt sich mit dem Mäntelchen der Demokratie. Tatsäch-lich schändet er nicht nur die Demokratie, sondern auch alle Prinzipien der Menschlichkeit und des friedlichen Zusam-menlebens der Völker. In seiner hundertjährigen Geschichte hat er jeden Streit zwischen Sippen, Ethnien, Völkern, Reli-gionen und politischen Systemen zu seinen Gunsten instru-mentalisiert. Dank der Tüchtigkeit seiner Diplomaten und der Spendierfreudigkeit für seine "Freunde", konnte der US-Machtapparat bis heute das "große Wunder" schaffen:

1. nahöstliche Statthalter und europäische "Sozialisten",
2. Mörder der Mafia und christliche Puritaner,
3. ehemalige Faschisten und ehemalige Kommunisten,
4. anti-deutsche Intellektuelle, Feinde des alten, aber nicht des neuen Faschismus und
5. alle, die den Medien bedingungslos Glauben schen-ken

um den Finger zu wickeln.

Wieso passt nun gerade Israel nicht in dieses Schema? Petras erklärt in überzeugender Weise warum.

Wir freuen uns, nach der Veröffentlichung des Buches "Weltherrschaft durch Imperialismus", in dem Petras sich mit den imperialen Zielen und Methoden der USA auseinan-der setzt, nun ein weiteres Buch von ihm vorlegen zu können.

Petras ist einer der wenigen "Überlebenden" der Studen-tenbewegung der sechziger Jahre, der seinen Überzeugun-gen treu blieb und auch im fortgeschrittenen Alter sich wei-terhin praktisch politisch engagiert. Er selbst bezeichnet sich immer noch als "Antiimperialist" und revolutionärer Akti-vist. Das vorliegende Buch belegt diese Einstellung sehr deutlich.

Der Autor setzt sich mit dem Einfluss des Zionismus in den USA auseinander. Er spricht von der "Macht" der Zio-nisten in den Vereinigten Staaten.

Für Petras spielt Israel in diesem Konzert eine besondere Geige. Er stellt die These auf, dass der Staat Israel, unab-hängig von der jeweiligen dortigen Regierung, zusammen mit der "pro-israelischen Lobby" in den USA sowohl die Medien und damit die öffentliche Meinung, als auch die poli-tischen Zentren der Macht, also die Legislative (Kongress) und Exekutive (Regierung) in seinem Interesse manipuliert und lenkt. Das geschieht parteiübergreifend. Sein Befund ist, dass die USA im Ergebnis deshalb im Nahen Osten gegen ih-re eigenen imperialen Interessen handeln.

Als Soziologe spricht er von einem einzigartigen Verhält-nis zwischen den Vereinigten Staaten und Israel. Er analy-siert den "Tribut", den die USA Israel entrichten. Seine Aus-sagen sind gewagt und können unglaublich erscheinen. Mö-ge der Leser entscheiden. Wir meinen, dass sie es wert sind, offen und ohne Vorbehalt diskutiert zu werden. Petras weist mehrfach darauf hin, dass eine kritische Einstellung gegen-über Israel sehr schnell mit dem Attribut des "Antisemitis-mus" belegt wird. Durch die emotionale Besetzung dieses Begriffes erscheint in der Folge eine sachliche Auseinander-setzung unmöglich. Der Vorwurf des "Antisemitismus" wird immer gerade von denen als Keule benutzt, die selbst die Semiten foltern und mit modernsten Waffen massakrieren.

Sozusagen als externer Beobachter stellt Petras fest, dass das US-Imperium eine durch Israel gesteuerte Außenpolitik betreibt, die sogar den eigenen Interessen schadet.

Petras vertritt vehement die These, dass die Verquickung der US-Regierung mit den Interessen Israels und der pro-israelischen Lobby zum Beispiel nicht im Sinne der US-amerikanischen Ölindustrie sei. Er versucht das mit Quellen zu belegen. Die Thematik ist ein wertvoller Denkanstoß und regt zu weiteren Forschungen an. Petras führt uns zu einer vollkommen anderen Sichtweise und schärft das Augenmerk für eine neue Perspektive.

Der Autor schreibt engagiert und man merkt ihm an, dass er das mit Wut im Bauch tut. Er spricht vom Völkermord, von ethnischen Säuberungen in Gaza und der Westbank.

Das Gespensterhaus der Folte