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Stand: 2020-01-07
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Giacomo Casanova, Ulrich Fr. Müller, Kristian Wachinger (Beteiligte)

Meine Flucht aus den Bleikammern von Venedig


Übersetzung: Müller, Ulrich Fr.; Wachinger, Kristian
2. Aufl. 2012. 176 S. 20,5 cm
Verlag/Jahr: BECK 2012
ISBN: 3-406-60721-7 (3406607217) / 3-406-63330-7 (3406633307)
Neue ISBN: 978-3-406-60721-9 (9783406607219) / 978-3-406-63330-0 (9783406633300)

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Magie, Freimaurerei, Gotteslästerung und Unzucht - dies waren die Anklagepunkte, die Casanova 1755 in die Bleikammern von Venedig brachten. Ein Jahr darauf gelang ihm jedoch die Flucht, von der er dreißig Jahre später in seinen Memoiren berichtete. Wie der Bonvivant, dessen Name auch heute noch für den Verführer schlechthin steht, sich die Zeit vertrieb, wie er trickreich dem Kerker entkam - dies lesend zu genießen, lädt der Band ein.
In seiner Heimatstadt Venedig war der dreißigjährige Tunichtgut Casanova obrigkeitlich belangt und am 25. Juli 1755 ins Staatsgefängnis im Dogenpalast geworfen woren. Mit fabelhafter Geduld, überlegener Intelligenz und bewundernswerter Kühnheit gelang ihm am 1. November 1756 der Ausbruch.

Dreißig Jahre später hat er die Geschichte aufgezeichnet und herausgebracht, Jahre vor der Niederschrift seiner vielbändigen Memoiren und Jahrzehnte vor deren Publikation. Nach seiner Flucht ging er nach Paris. Von dort schreibt am 8. Januar 1759 die (möglicherweise auch nicht völlig seriöse) Justinienne Wynne an ihren venezianischen Liebhaber Andrea Memmo: "Neulich saß in der Loge neben uns der berühmte Casanova. Er erkannte uns und kam herüber. Jetzt ist er täglich bei uns, obwohl mir seine Gesellschaft nicht zusagt. Casanova hat eine Equipage und Diener und ist prächtig gekleidet. Er hat zwei sehr schöne Brillantringe, zwei verschiedene Uhren von erlesenem Geschmack und goldene Dosen, und er trägt immer Spitzen. Er hat, ich weiß nicht wie, Zugang zu allen Häusern der Pariser Gesellschaft. Er behauptet, er sei Teilhaber einer Lotterie, und rühmt sich, dass ihm das viel einbringe. Aber mir wurde auch gesagt, er werde von einer reichen alten Dame ausgehalten. Er ist ungeheuer von sich eingenommen und auf lächerliche Weise eitel, kurz: er ist unausstehlich âEUR" außer er spricht von seiner Flucht aus den Bleikammern, die er ganz wunderbar erzählt."
Giacomo Casanova (1725 bis 1798), dessen Abstammung nie völlig geklärt wurde, blieb seinen Zeitgenossen Rätsel und Anstoß. Nach seiner Flucht folgten anderthalb Jahrzehnte Irrfahrten durch Europa und immer wieder Skandale. Seinen Lebensabend verbrachte er als Bibliothekar in Böhmen.