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Neuerscheinungen 2012

Stand: 2020-01-07
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Irene Pimminger

Was bedeutet Geschlechtergerechtigkeit?


Normative Klärung und soziologische Konkretisierung. Diss. Humboldt-Univ. Berlin
2012. 164 S. 210 mm
Verlag/Jahr: VERLAG BARBARA BUDRICH 2012
ISBN: 3-86649-482-3 (3866494823)
Neue ISBN: 978-3-86649-482-4 (9783866494824)

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Was bedeutet Geschlechtergerechtigkeit als Maßstab, an dem sich feministische Kritik entzünden und Gleichstellungspolitik orientieren kann? Diese Frage markiert nicht nur ein praktisches Problem, etwa in Form von Zielkonflikten und Operationalisierungsschwierigkeiten der gleichstellungspolitischen Praxis, sondern auch eine theoretische Leerstelle. Während Gerechtigkeitstheorien Geschlecht als gerechtigkeitsrelevante Kategorie nicht oder nur unzureichend berücksichtigen, versäumen es kritische Geschlechtertheorien meist, den der Analyse und Kritik zugrunde liegenden Bewertungsrahmen zu klären und offen zu legen. Die Autorin entwickelt in ihren Überlegungen zu dieser Frage ein mehrdimensionales Konzept von Geschlechtergerechtigkeit. Grundlage sind die Klärung der zugrunde gelegten normativen Gerechtigkeitsprinzipien - Gleichheit und Freiheit in einem dialektischen Verhältnis - sowie eine soziologische Konkretisierung dieser Prinzipien in den drei Dimensionen von Geschlecht: das Geschlechterverhältnis als Strukturzusammenhang, die symbolische Geschlechterordnung sowie Geschlecht als Identitätskategorie. Mit dieser Auseinandersetzung einerseits mit philosophischen Gerechtigkeitstheorien und andererseits mit soziologischen Geschlechtertheorien bringt die Autorin zwei Felder zusammen, deren gemeinsame Schnittmenge üblicherweise äußerst klein ist. Um mit ihren Überlegungen Vertreterinnen und Vertreter beider Felder anzusprechen und sie in einen Dialog zu bringen, sind sowohl die Befassung mit dem Begriff der Gerechtigkeit als auch die Ausführungen zur sozialen Kategorie Geschlecht so gehalten, dass sie für jeweils Fachfremde auch einen einführenden Überblick bieten. Gerade in der Zusammenführung von Impulsen aus verschiedenen Denkrichtungen liegt die Stärke dieses Buches.
Der "normativen Klärung und soziologischen Konkretisierung" des Begriffs Geschlechtergerechtigkeit hat sich Irene Pimminger in ihrer jüngsten Monografie verschrieben. [...] arbeitet sich [der Leser] durch die gut 160 Seiten des eher schmalen Bändchens, wird man mit einigem Erkenntnisgewinn belohnt.
Literaturkritik.de, 1/2013
... eine gute Grundlage und Auseinandersetzung mit den Kategorien Geschlecht und Gerechtigkeit für die Forschung.
Newsletter der Vernetzungsstelle für Gleichberechtigung, Frauen- und Gleichstellungsbeauftragte12/2012
Das Buch richtet sich an Fachleute in Philosophie und Soziologie und will Fachfremden einen einführenden Überblick geben. Irene Pimminger ist sozialwissenschaftliche Forscherin und Beraterin mit den Arbeitsschwerpunkten Geschlechterforschung und Gleichstellungspolitik. Mit dem Buch zeigt sie den in diesen Feldern theoretisch und praktisch Arbeitenden die Dilemmata und offenen Fragen in der Verwendung des Begriffes Geschlechtergerechtigkeit und belegt die Notwendigkeit der kritischen, transparenten und reflektierten Auseinandersetzung damit. Sie leistet damit einen notwendigen klärenden Beitrag zur weiteren Debatte in beiden Wissenschaftsdisziplinen.
Socialnet.de, 15.08.2012
Eine übersichtliche und umfangreiche wissenschaftliche Arbeit, deren Anspruch gelingt, sich einem komplexen Begriff auf eine neue Weise zu nähern und ihn dadurch vielseitig anwendbar zu machen.
Aviva-Berlin.de, 7/2012
Die Autorin geht in ihrem Buch den Begriffen Gerechtigkeit, Geschlecht und Geschlechtergerechtigkeit in kritischer Analyse und konkretisierend in gelungener Strukturierung nach. Es ist theoretisch gut fundiert und die Autorin schafft es trotzdem in verständlicher Weise ihre Positionen darzustellen und bietet einen klaren Überblick über die feministischen Debatten. Und wie Geschlechtergerechtigkeit konkret umzusetzen wäre, ist anschaulich und eindeutig - eine Positionierung, die wohl tut.
aep-Informationen 3/2012
Der Inhalt ist fundiert erarbeitet und geht unter anderem auf die feministische Kritik an den Gerechtigkeitstheorien ein, die meist von der rechtlichen Gleichheit unter weißen Männern ausgedacht werden. Auch dass Gerechtigkeit ein von vornherein wertender Begriff und keine wissenschaftlich neutrale Kategorie ist, ist eine genaue Darstellung wert. Pimminger widmet sich diesen Theorien intensiv.
Missy Magazine 2/2012