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Neuerscheinungen 2012

Stand: 2020-01-07
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Kati Brunner, Claudia Dathe, Olexandr Hawrosch, Alexander Kratochvil, Tanja Maljartschuk (Beteiligte)

Wodka für den Torwart


11 Fußball-Geschichten aus der Ukraine. Hrsg.: translit e.V.
Mitarbeit: Hawrosch, Olexandr; Maljartschuk, Tanja; Übersetzung: Brunner, Kati; Dathe, Claudia; Kratochvil, Alexander
2012. 208 S. 22 cm
Verlag/Jahr: EDITION FOTOTAPETA 2012
ISBN: 3-940524-16-6 (3940524166)
Neue ISBN: 978-3-940524-16-4 (9783940524164)

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Literatur rund um den Fußball, pünktlich zur Europameisterschaft 2012, die Polen und die Ukraine gemeinsam austragen. Ukraine und Fußball, das ist eine Geschichte für sich, so speziell wie die literarische Szene des Landes. Das zeigt dieses Buch mit 11 Fußball-Geschichten von 11 Autoren und Autorinnen aus der Ukraine.
Das Vergnügen am Ball ist ein Vergnügen am All, heißt es in einem der Texte in diesem Buch - soweit kanns gehen, wenn man sich literarisch auf den Fußball einlässt. Das Buch ist eine Einladung in die Ukraine und eine Einladung zum Fußballspiel; es lädt ein zu Begegnungen mit kickenden Priesteranwärtern, mit KGB-Offizieren und Mafia-Bossen, mit versoffenen Ex-Profis und ganz normalen Fans im Fußballfieber. Literatur rund um den Fußball, gerade recht zur Europameisterschaft 2012, die Polen und die Ukraine gemeinsam austragen: Elf Autorinnen und Autoren auf der Suche nach einem Fußball erzählen elf Geschichten aus der Ukraine.
Vorwort - Maxym Kidruk: Der Transfer - Serhij Zhadan: Weiße Hemden, schwarzen Hosen - Jurij Wynnytschuk: Die uns beobachten - Irena Karpa: Rola, Bola, Fubola - Saschko Uschkalow: Die Fußballschuhe - Natalka Sniadanko: Die schöne Schlichtheit des Irrationalen - Olexandr Hawrosch: Das ukrainische Brasilien - Tanja Maljartschuk: Kiew, mein persönlicher Reiseführer - Oksana Sabuschko: Die Ballade vom Abseits - Artem Tschech: Ein letzter K.o-Schlag - Andrij Kokotjucha: Der Nerd und sein Trainer - Autorinnen und Autoren - Übersetzerinnen und Übersetzer
Aber wie soll man diese Unruhe und Aufregung beschreiben, die dich am frühen Morgen, ja schon Tage vor einem Spiel befallen, da geht es noch gar nicht ums Spiel, da ist noch nicht einmal klar, wer der Gegner ist, gegen wen gespielt wird. Wie soll man diesen Kloß in der Kehle und das Zähneklappern, die nervliche Anspannung und die Geräuschhalluzinationen beschreiben, wie kann man überhaupt etwas beschreiben, was es nicht gibt - die Fußballerwartung, die große Wissenschaft von der Vergebung aller Sünden, mit der man überleben kann und nach dem nächsten Zusammenbruch wieder auf die Beine kommt. Wie soll man das beschreiben?, frage ich die kaputten Alkoholiker an der Haltestelle, die Beamten und Hausmeister, die Schüler und Nutten und alle anderen Bewohner unserer Schlafstadt, die sich am zweiten Oktober schon früh um sechs wegen irgendeinem Mist auf die traurigen Straßen geschleppt haben. Die Hände frierend in den Taschen vergraben, laufe ich durch die Höfe, quetsche mich in eine überfüllte Straßenbahn und weiß schon jetzt, dass heute ein großer Tag wird und eine schwere Jagd nach der Sonne des Sieges vor uns liegt, am Ende steht womöglich etwas unglaublich und schrecklich Schönes, etwas, das alle Unbilden, alle Enttäuschung und Verlorenheit, alle Sprünge aus dem Fenster und alle Ertränkungsversuche in der eigenen Badewanne vergessen macht. Denn Siege schweißen zusammen, entzweit werden wir von den schrecklichen Zahlen der Saison.