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Stand: 2020-01-07
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Thomas Wozniak

Quedlinburg im 14. und 16. Jahrhundert


Ein sozialtopographischer Vergleich
2013. 537 S. 42 b/w and 9 col. ill., 77 b/w tbl. 240 mm
Verlag/Jahr: AKADEMIE VERLAG 2013
ISBN: 3-05-006049-2 (3050060492)
Neue ISBN: 978-3-05-006049-1 (9783050060491)

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Vor einigen Jahren wurden bei Bauarbeiten auf einem Dachboden in Quedlinburg drei Steuerregister aus dem 16. Jh. entdeckt, die zwischen den Deckenbalken eines Fachwerkbaus versteckt waren. Selbst für eine Stadt wie Quedlinburg, die mit ihren 1.200 Fachwerkhäusern eines der größten Flächendenkmale in Deutschland ist und auf der Liste des UNESCO-Weltkulturerbe steht, ist das ein außergewöhnlicher Fund. Dieser ermöglicht - zusammen mit anderen bislang unausgewerteten Quellen wie dem Quedlinburger Stadtbuch - die Anwendung sozialtopographischer Methoden auf Stadt Quedlinburg im Mittelalter und in der Frühneuzeit. Im Vordergrund stehen dabei Fragen, wie sich die Stadt allgemein entwickelte und wie die Infrastruktur im Spätmittelalter aussah. Auch die Beziehungen von Vermögen, sozialer Stellung, Beruf und Bildung zur politischen Macht stehen im Fokus des Interesses. Dabei werden auch marginalisierte Gruppen wie Prostituierte, Vermögenslose, die jüdische Bevölkerung, oder auch kirchliche Institutionen, wie Klöster und Brüderschaften, untersucht. Topographische, epidemische und politische Zäsuren, wie Brände, Pest oder Kriege, sind Faktoren, die Einfluss auf die betrachteten Steuerregister hatten. Anhand des Stadtbuches lassen sich die bisher nur bis ins 16. Jh. kartierten Wohnverhältnisse aller Steuerzahler der Stadt nun teilweise bis ins Jahr 1310/30 zurückführen. Damit ist dies die in Deutschland bisher am weitesten ins Spätmittelalter zurückreichende Untersuchung der Wohn- und Besitzverhältnisse für die gesamte Bürgerschaft einer Stadt. Die erzielten Ergebnisse und die umfangreiche Edition der Steuerlisten des 14. Jh. sind nicht nur für Historiker von großer Bedeutung, sie erleichtern auch Bauforschern und Archäologen ihre Arbeit, da ihnen hiermit bisher unbekannte und schwer lesbare Quellen für ihre eigene Forschung erschlossen wurden.
Thomas Wozniak, Philipps-Universität Marburg.