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Neuerscheinungen 2013

Stand: 2020-01-07
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Sabine Koller

Marc Chagall


Grenzgänge zwischen Literatur und Malerei. Habilitationsschrift
2013. 408 S. 49 s/w- und 26 farb. Abb. 24 cm
Verlag/Jahr: BÖHLAU 2013
ISBN: 3-412-20866-3 (3412208663)
Neue ISBN: 978-3-412-20866-0 (9783412208660)

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Marc Chagall (1887-1985) ist Ost-Jude, Russe und Weltbürger. Erfindungsreich verbindet er russische, jüdische und westeuropäische Kunsttraditionen, aber auch Malerei, Sprache und Literatur miteinander. Zum interkulturellen Künstler gesellt sich der intermediale, zum Grenzgänger zwischen den Welten derjenige zwischen Wort und Bild. Neben der russischen spielt die jiddische Literatur eine herausragende Rolle in seinem frühen Werk. Doch Chagall "malt" nicht nur Jiddisch, er dichtet auch in dieser Sprache. Mit dieser interdisziplinären Monographie wird nicht nur der Künstler, sondern auch der Dichter Marc Chagall gewürdigt. Eine genaue Analyse einzelner Bilder und Illustrationen zu Peretz, David Hofstein, zu Gogol und zur Bibel fördert unerwartete Verbindungen zutage, die die Grenzen der Logik und der Kulturen sprengen. Dank dieses Buches muss Chagall neu gesehen und gelesen werden.
Inhalt
Zur Transliteration und Ubersetzung
1 Marc Chagall - zwischen (jiddischer) Literatur und (malerischer) Metapher
2 Medialitat und Intermedialitat - Methodisch-theoretische Grundlagen
I Die Sprache(n) des Künstlers: Zur interkulturellen und intermedialen Identität Marc Chagalls
3 Marc Chagalls intermediale Poetik in Eygns (Über mich selbst, 1925) und Ma vie (1931)
4 Das inszenierte Ich oder: die Geschichte einer Ziege
5 Die Geburt der Malerei aus dem Geiste des Jiddischen oder: Die Sprache und das Selbst
6 Magier zwischen den Welten - Perets´ Der kuntsn-makher (Der Zauberkünstler, 1904), illustriert von Marc Chagall
II Wenn die Toten Schatten werfen - Pogrome, Krieg und Tod in Text und Bild
7 Marc Chagalls Bilddoppelganger: Der Jude in Hellrot (1914/15) und Der Krieg (1914)
8 Pogrome, Pikturales und Poesie
8.1 Chaim Bialiks In shkhite-shtot (In der Stadt des Schlachtens, 1904/22) und Perets Markishs Di kupe (Der Haufen, 1921/22) - von einem Gott, der zum Zorn aufrief und verlassen wurde
8.2 Gezeichnete Gesichter - Marc Chagall illustriert Dovid Hofshteyns Gedichtzyklus Troyer (Trauer, 1922)
8.3 Leyb Kvitkos Weg zum L(ich)t in 1919
8.4 Drei Pogromtexte und ihre Titelblatter - Wort- und bildkunstlerische Annaherungen an das Grauen
9 Pogromgewalt in Text und Bild: Isaak Babel´ und Yisokher Ber Ribak
9.1 Yisokher Ber Ribaks Pogrombilder (1919/20) - Schreckensvisionen eines Erschrockenen
9.2 Ein Pogrom in Prosa - Isaak Babel´s Istorija moej golubjatni (Geschichte meines Taubenschlags, 1925)
9.3 Der Barbarei trotzen: Yisokher Ber Ribak und Isaak Babel´ im Vergleich
10 In der Schrift getrennt, in der Schrift geeint - Marc Chagall und Isaak Babel´
Farbbildteil
III Gedächtnisbilder nach Russland und Gedächtnistexte nach der Schoa
11 Marc Chagalls "poshlust" beim Lesen von Gogol´s M‰rtvye dusi (Die toten Seelen, 1842)
12 Von der Tora zur Toyre, vom Text zum Bild - Die Bindung Isaaks (Gen 22) bei Yehoyesh, Marc Chagall und Itsik Manger
13 Zwei Leben fur die yidishkayt - Yoysef Opatoshu und Marc Chagall
14 "auctoritas" wider Auschwitz: Marc Chagalls Widmungsgedicht Far di kinstler-kdoyshim (Für die Märtyrerkünstler, 1951)
15 Epilog: Ein Leben fur die Metapher - Marc Chagall und Avrom Sutskever
Danksagung
Literaturverzeichnis
Abbildungsverzeichnis
Personenverzeichnis
Sabine Koller ist Dilthey-Fellow der VolkswagenStiftung am Institut für Slavistik der Universität Regensburg und Mitglied der Jungen Akademie.