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Neuerscheinungen 2013

Stand: 2020-01-07
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Rochus Frhr. von Liliencron

Frohe Jugendtage.


Lebenserinnerungen. Kindern und Enkeln erzählt.
2013. V, 197 S. V, 197 S. 210 mm
Verlag/Jahr: DUNCKER & HUMBLOT 2013
ISBN: 3-428-16434-2 (3428164342)
Neue ISBN: 978-3-428-16434-9 (9783428164349)

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¯Germanist, Musikhistoriker, Redaktor der Allgemeinen Deutschen Biographie, 8.12.1820 Plön (Holstein), gest. 5.3.1912 Koblenz. Nach Privatunterricht im Elternhaus besuchte L. Gymnasien in Plön und Lübeck, studierte luth. Theologie und oriental. Sprachen in Kiel, Jura und Geschichte in Berlin, dann Germanistik bei Müllenhoff in Kiel und wurde 1846 mit der Arbeit ´Über Neidharts höfische Dorfpoesie´ (in: Zs. f. dt. Altertum 6, 1848) promoviert. Anschließend trieb er in Kopenhagen Studien zur nordischen Literatur und habilitierte sich im März 1848 in Bonn. Trotz enger persönlicher Beziehungen zu Dänemark stellte er sich nach der schleswigholsteinischen Erhebung sofort der Provisorischen Regierung in Kiel zur Verfügung, wurde vorübergehend ihr Vertreter in Hannover und nach kurzem Dienst in der Truppe Sekretär im Büro für Auswärtige Angelegenheiten unter Friedrich Gf. Reventlow und Andreas v. Harbou in Rendsburg und später in Schleswig. Anfang 1849 wurde er Vertreter der Regierung
in dem für sie so wichtigen Berlin, konnte dort jedoch die schwierige politische Situation der Herzogtümer nicht bessern. Die für ihn 1850 neugeschaffene Professur für nordische Sprachen in Kiel trat er wegen dieser Tätigkeit erst 1851 an, verlor sie aber schon bald wieder aus politischen Gründen. 1852 wurde er ao. Professor für deutsche Literatur in Jena, nachdem sich eine Berufung nach München als Nachfolger Schmellers zerschlagen hatte. 1855 trat er in den Dienst Hzg. Bernhards von Meiningen (zuletzt Geh. Kabinettsrat). Dessen Abdankung 1866 ließ L.s Stellung in Meiningen unhaltbar werden; 1868 gab er den Dienst auf, in dem er sich zeitweilig auch um das Theater- und Musikleben am Hofe kümmern mußte. Er lebte vorübergehend in Braunschweig, wurde 1869 alleiniger Redaktor der ´Allgemeinen Deutschen Biographie´ (ADB) und übersiedelte nach München, nachdem die Bemühungen um das Hofmarschallamt beim preuß. Kronprinzen gescheitert waren. 1874 scheiterte ebenso der Plan, ihn zum Kurat
or der Univ. Jena zu machen. 1876 wurde er fast einstimmig zum Propst des Johannisstifts vor Schleswig, eines der vier Damenstifte in Schleswig-Holstein, gewählt und übersiedelte dorthin. Unter ihm wurde das umfangreiche Gut des Stifts bis auf geringe Teile verkauft und der Erlös in Geldrenten angelegt, was sich später infolge der Inflation nach den beiden Weltkriegen katastrophal für das Stift ausgewirkt hat. Während der Schleswiger Zeit förderte L. u.a. die Aussöhnung zwischen den Hohenzollern und Augustenburgern dadurch, daß er den Ehevertrag zwischen Kronprinz Wilhelm und Prinzessin Augusta Viktoria als Vertreter der Augustenburger aushandelte. Nach dem Tode seiner Frau legte er 1908 das Amt des Propstes nieder, zog zu seiner Tochter Hedwig nach Berlin und dann mit ihr nach Koblenz. Neben seinen amtlichen Tätigkeiten fand L. immer Zeit, wissenschaftlich zu arbeiten, sowohl auf dem Gebiete der Musikgeschichte als auch auf dem der deutschen u. nordischen Literatur, so über die
Runendenkmäler seiner Heimat und das Nibelungenlied. Er gab die im 15. Jh. weitverbreitete ´Düringsche Chronik´ des Joh. Rothe (1859) und die Erbauungsschrift des Aeg. Albertinus ´Luzifers Königreich und Seelenjaidt´ (1884) heraus. Ein besonderes Anliegen war ihm die Erforschung des weltlichen wie des geistlichen Liedes seit der Zeit des späten Minnesangs. Für die Münchner Historische Kommission edierte er ´Historische Volkslieder der Deutschen vom 13. bis 16. Jahrhundert´ (4 Bde. u. 1 Nachtragsbd., Melodien u. Abh. üb. d. Melodien d. 16. Jh., 1859-69, Nachdr. 1966) und die völlig neuartige Sammlung ´Deutsches Leben im Volkslied um 1530´ (1885, 1925, Nachdr. 1966). Entscheidend und neu war, daß er sich bei seinen Liedforschungen als Germanist nicht nur mit den Texten beschäftigte, sondern auch die Melodien beachtete. Seine Arbeiten zeugen von philologischer Akribie in der Bearbeitung der Texte und der alten Notenschriften. Die notwendigen Kenntni