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Neuerscheinungen 2013

Stand: 2020-01-07
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Mareile Kurtz

Mausmakis blaue Pumas


Über chemisches Heilfasten und die Angst, sich zu Tode zu feiern. Roman
2013. 384 S. 205 mm
Verlag/Jahr: SCHWARZKOPF & SCHWARZKOPF 2013
ISBN: 3-86265-206-8 (3862652068)
Neue ISBN: 978-3-86265-206-8 (9783862652068)

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Emma Fröhlich ist sich sicher: Ihren nächsten, den 28. Geburtstag wird sie nicht mehr erleben. Zu schnell zerfressen Drogen und Bulimie ihren Körper, zu unerträglich ist die Rückkehr in das trostlose nüchterne Leben zwischen den Exzessen. Die Suche nach Glück und der eigenen Identität hat sie süchtig gemacht.

Jahrelang entführten Ecstasy, Speed, Kokain, MDMA, Marihuana, Pilze und LSD sie in eine scheinbar bunte Welt voller Liebe, Freiheit, Abenteuer, Intensität und Erkenntnis. Gemeinsam mit ihrer Freundin Regina Regenbogen und den anderen Mitbewohnern ihrer verrückten Party-WG durchlebte sie wilde Nächte und nicht enden wollende Trips.

Ein verstörendes Erlebnis auf dem Parkplatz eines Clubs bringt Emma dazu, sich über die verheerenden Folgen ihres Lebensstils Gedanken zu machen. Schonungslos rekapituliert sie ihre Vergangenheit, sucht in Büchern, Filmen und Songtexten nach Antworten - und findet im Schreiben eine brauchbare Therapie. Mit jeder Zeile nähert sie sich fortan dem Grund ihrer Probleme, doch erst ein Schicksalsschlag öffnet ihr wirklich die Augen.

Drogen, Sex, Musik, Tanz und das Zusammengehörigkeitsgefühl machen die Techno-Szene zum persönlichen Wunderland der weiblichen Hauptfigur des Romans. Hinzu kommt der willkommene Gewichtsverlust ohne jede Anstrengung und Disziplin, denn die chemischen Drogen verdrängen jedes Hungergefühl und pushen den Körper zu Höchstleistungen auf der Tanzfläche.

Mausmakis blaue Pumas beschreibt das Lebensmotto einer ganzen Generation von jungen Erwachsenen, die nur für die Wochenenden leben und jede Art von Verantwortung ablehnen. Vor dem Leistungsdruck in der heutigen Gesellschaft flüchten sie in die Clubs der Elektro-Szene, in denen Zeit keine Rolle spielt und die Normen der Welt draußen nicht gelten.

Doch diese Freiheit, basierend auf dem Konsum von Drogen, ist eine trügerische. Wer diese Scheinwelt zu seiner Realität erklärt, entscheidet sich gegen das Leben. Das ist die schmerzhafte Erkenntnis, zu der Mareile Kurtz ihre Protagonistin Emma Fröhlich gelangen lässt, als das Party-Wunderland seine düstere Kehrseite zeigt.
"Obwohl ich selbst nicht (mehr) druff und (wieder) in meinem Verstand gefangen bin, kann ich den kollektiven Liebesflash ganz gut genießen - weiß ich doch genau, wie sich die anderen gerade fühlen. Auch mal eine ganz neue Erfahrung. Ich überlege, wie schön es wäre, könnte ich den jetzigen Zustand meiner Freunde (dauerhaft) auch ohne Drogen erreichen. Wenn man diesen Zustand doch nur konservieren und in Flaschen füllen und auf der ganzen Welt verteilen könnte! Die Erde wäre ein Planet der Liebe, auf dem es keine Kriege mehr gäbe, alle alles miteinander teilen würden, jeder jedem alles von Herzen gönnen würde, niemand alleine bleiben müsste, es keine Wut, keine Angst und keine Traurigkeit mehr gäbe, kein Wesen getötet und keine Seele gequält werden und nichts als göttlicher Gleichmut herrschen würde. Es würde nichts geben außer Friede, Freude, Musik, Tanz und Gesang. So, wie wir jetzt daliegen, könnte ich sterben - oder fürs Erste endlich mal schlafen. Ja, einschlafen. Hier und jetzt. Im warmen weichen Schoße meiner Wahl-Familie. Schlafen. Den Geist beruhigen. Den bösen Wolf töten. Frieden finden. Schlafen."