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Neuerscheinungen 2013

Stand: 2020-01-07
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Jewgenij Samjatin, Yevgeny Zamyatin (Beteiligte)

Wir


Neue Übersetzung
Nachdruck. 2013. 204 S. 210 mm
Verlag/Jahr: EUROPÄISCHER LITERATURVERLAG 2013
ISBN: 3-86267-770-2 (3862677702)
Neue ISBN: 978-3-86267-770-2 (9783862677702)

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Der russische Ingenieur und Autor Evgenij Samjatin (1884-1937) schloss sich bereits früh den Bolschewiki an und beteiligte sich an der Oktoberrevolution. In seiner 1920 veröffentlichten Antiutopie "Wir" schilderte er eine totalitäre Zukunftsgesellschaft, die jede Form von Individualität radikal unterdrückt. Die offenkundige Kritik an den Zuständen in der jungen Sowjetunion führte zu einem Schreibverbot; 1931 emigrierte er nach Frankreich.
Die Neuübersetzung dieses klassischen Romans durch Josef Meinolf Opfermann macht nachvollziehbar, dass Samjatin nicht nur spätere Dystopien wie Orwells "1984" oder "Schöne neue Welt" von Aldous Huxley um Jahrzehnte vorwegnahm, sondern mit seinem eigentümlichen Stil aus mathematisch-technischer Fachsprache und expressionistischer Metaphorik zu den großen Avantgardisten des frühen 20. Jahrhunderts zählt.
Jewgenij Samjatin (1884-1937) schloss sich während seines Studiums als Schiffbauingenieur in Sankt Petersburg den Bolschewiki an. Er organisierte den Aufstand auf dem Panzerkreuzer Potemkin mit und beteiligte sich nach der Februarrevolution 1917 aktiv an der Oktoberrevolution. Mit "Wir" zog er sich den Unmut der Parteiführung zu und erhielt Schreibverbot. Der Roman sollte trotzdem seine Leser finden. George Orwell bezeichnete ihn 1946 als eine "Rarität in diesem Zeitalter der brennenden Bücher". Heute gilt der Roman als Vorläufer von Aldous Huxleys "Schöne neue Welt". Der Roman wurde 1924/25 in verschiedenen Sprachen im Ausland veröffentlicht, doch erst 1988 erschien das Werk in der Sowjetunion in vollständiger russischer Fassung. 1929, nach schlimmster Hetze gegen ihn, verließ Samjatin, der zu Beginn der 20er-Jahre eine Ausreisemöglichkeit abgelehnt hatte, den sowjetischen Schriftstellerverband. 1931 erhielt er über Maxim Gorki die Erlaubnis Stalins, nach Frankreich auszureisen.
Samjatin behielt bis zu seinem Lebensende die sowjetische Staatsbürgerschaft. Er starb in Paris.