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Neuerscheinungen 2013

Stand: 2020-01-07
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Maria Leitner, Helga Schwarz, Wilfried Schwarz (Beteiligte)

Mädchen mit drei Namen


Reportagen aus Deutschland und ein Berliner Roman 1928-1933
Herausgegeben von Schwarz, Helga; Schwarz, Wilfried
1. Aufl. 2013. 222 S. m. Abb. 20 cm
Verlag/Jahr: AVIVA 2013
ISBN: 3-932338-60-X (393233860X)
Neue ISBN: 978-3-932338-60-1 (9783932338601)

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Lina, das "Mädchen mit drei Namen", kommt aus der Provinz nach Berlin, arbeitet "weil Lina zu gewöhnlich ist", als Evelyn in einer Tanzbar, wird aufgegriffen und als Annunciata ins Fürsorgeheim gesteckt. Es gelingt ihr zu fliehen, doch sie erfährt neue Missgeschicke, bis sie schließlich im politischen Engagement ihren Weg findet. In diesem "kleinen Roman" von 1932 schildert Maria Leitner ein Frauenschicksal in der Weimarer Republik, wie es uns auch in ihren Reportagen begegnet, die sich um den
218 drehen oder um die unterschiedlichsten "Frauen im Sturm der Zeit". Als Reporterin ist Leitner auf "Entdeckungsfahrt" in Schleswig-Holstein unterwegs, erlebt "St. Pauli in der Krise" und ergründet 1932 den Erfolg Hitlers in einem Dorf in Mecklenburg. Sie besucht die "Opernbühne der Unentdeckten", erfährt von der "sexuellen Not der Großstadtkinder", lässt sich den Alltag eines Warenhaus-Fräuleins erzählen und erlebt einen "Bankbeamten vor dem Abbau". In all diesen ursprünglich für Zeitungen und Magazine verfassten Texten, die zum größten Teil erstmals in Buchform veröffentlicht werden, gewährt Leitner uns tiefe Einblicke in deutsche Lebenswelten kurz vor 1933.
Maria Leitner wurde 1892 in Varazdin (Österreich-Ungarn) geboren und wuchs in Budapest auf. Sie studierte Kunstgeschichte in Wien und Berlin, engagierte sich für die Räterepublik, floh nach deren Sturz 1919 über Wien nach Berlin und ging als Reporterin im Auftrag des Ullstein-Verlages von 1925-1928 in die USA. Bis 1933 verfasste sie Artikel und Reportagen sowie den Roman "Mädchen mit drei Namen" für die "Welt am Abend". 1933 musste Maria Leitner als linke sozialkritische Autorin und Jüdin Deutschland verlassen. Im Exil schrieb sie den Roman "Elisabeth, ein Hitlermädchen" und setzte ihre journalistischen Arbeiten fort. Ihre Bestrebungen, ein Ausreisevisum zu erhalten, waren vergeblich. Sie verstarb 1942 in Marseille an den Folgen der jahrelangen Entbehrungen.