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Neuerscheinungen 2014

Stand: 2020-02-01
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David Chamberlain

Woran Babys sich erinnern


Über die Anfänge unseres Bewusstseins im Mutterleib
9. Aufl. 2014. 272 S. 21,5 cm
Verlag/Jahr: KÖSEL 2014
ISBN: 3-466-34551-0 (3466345510)
Neue ISBN: 978-3-466-34551-9 (9783466345519)

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Die talentierte Welt der Neugeborenen

Bewusstsein und Wahrnehmungsvermögen von Babys sind bereits im Mutterleib so hoch entwickelt, dass sie sich später sogar an Einzelheiten aus ihrer frühestens Lebenszeit erinnern können! Dieses Buch gibt faszinierende Einblicke in die Erlebniswelt von Ungeborenen und über die Anfänge des Bewusstseins. Mit Erfahrungsberichten.

Geburtserinnerungen auf der Spur
Wie Neugeborene wirklich sind

Was sehen wir eigentlich, wenn wir ein neugeborenes Baby betrachten, das uns mit glänzenden Augen unverblümt ins Gesicht blickt? Ist das wirklich schon eine Person? Hat dieses Baby, das schweigend die Stirn runzelt oder vor Wutgebrüll krebsrot anläuft, Gedanken und Gefühle? Dafür, dass es so winzig ist, kann sich ein Neugeborenes bemerkenswert lautstark und eindringlich Gehör verschaffen, aber will es uns damit tatsächlich etwas sagen?
Bis vor Kurzem gab es über Neugeborene viele Theorien, aber wenig Erwiesenes. Unzählige Jahrhunderte lang trennte ein Abgrund der Unwissenheit die Neugeborenen vom Rest der Menschheit. So nahe wir ihnen auch waren, wir wussten doch nicht, um was für erstaunliche Wesen es sich handelte. Die gängige Meinung über Babys gründete sich auf ihre offensichtliche Winzigkeit in Bezug auf Größe, Gewicht und Muskelkraft. Folglich galten Babys als - zuweilen anbetungswürdige - halbtierische oder vormenschliche Wesen ohne irgendwelche Fähigkeiten, teilnahms- und gefühllos, und man behandelte sie auch so. Die Wissenschaft des frühen 20. Jahrhunderts war allen Ernstes der Ansicht, das Schreien von Babys sei ein "zufälliges" Geräusch, ihr Lächeln inhaltslos und ihre Weise, Schmerz auszudrücken, einfach ein "Reflex". Falsche Informationen über Neugeborene haben das Elternsein schwerer und das Babydasein trauriger gemacht. Für die Babys ist eine freundlichere Zukunft angebrochen. In den letzten 45 Jahren ist die Forschung über Neugeborene stürmisch vorangeschritten. Nie zuvor war das Interesse am Neugeborenen so groß; gleichzeitig wurden beträchtliche öffentliche und private Gelder in die Forschung investiert und neue Untersuchungsmethoden entwickelt. Herausgekommen sind dabei neue, oft überraschende Erkenntnisse. Zu unserem immer breiteren Wissen über das Neugeborene tragen verschiedene Forschungsgebiete bei, von der Embryologie bis zur Psychologie.
Da der Großteil dieser Informationen in der Sprache von Spezialisten abgefasst und vor allem in akademischen Bibliotheken zu finden ist, hatten bisher nur wenige Eltern Zugang dazu oder Zeit und Gelegenheit, die einzelnen Erkenntnisse zu einem Ganzen zusammenzusetzen. In diesem Buch habe ich die wichtigsten Fakten dieses ausgedehnten Schrifttums für eine allgemeine Leserschaft zusammengetragen, vor allem für junge oder künftige Eltern. Es ist nicht mit Anmerkungen für den wissenschaftlichen Gebrauch ausgestattet, aber der interessierte Leser findet ab Seite 262 Quellenhinweise und Literaturangaben zu jedem Kapitel.
Die führenden Forscher stimmen heutzutage ein Loblied auf die Neugeborenen an. Der Harvardwissenschaftler T. Berry Brazelton findet sie "talentiert", Hanus Papousek, ein deutscher Pionier der Säuglingsforschung, bezeichnet sie als "frühreif", der berühmte Kinderarzt Marshall Klaus nennt sie "erstaunlich". Tom Bower von der Universität Edinburgh, einer der produktivsten Forscher auf diesem Gebiet, schreibt Neugeborenen "höchste Kompetenz" in Bezug auf Wahrnehmung, Lernfähigkeit und Kommunikation zu.
Babys sind im letzten Jahrhundert sozusagen ihren Kinderschuhen entwachsen. Weil so viel entdeckt worden ist und der Ball gerade erst ins Rollen kommt, kann man, wie ich glaube, dieses Jahrhundert als Ära des Neugeborenen bezeichnen, als Epoche, in der wir endlich ein vollständiges und auf Tatsachen gegründetes Wissen darüber erlangt haben, wer diese "Wesen" wirklich sind.
Zu Beginn des letzten Jahrhunderts zählte man auf der ganzen Welt nur eine Handvoll wissenschaftlicher Arbeiten zum Thema Neugeborene. Mitte des Jahrhunderts konnte man bereits fast 500 zitieren. In den 1960er- und 1970er-Jahren musste ein Überblick über diese Literatur plötzlich mindestens 2000 Bücher und Studien berücksichtigen. Und diese explosionsartige Zunahme an Informationen hält immer noch an. Säuglinge wurden innen und außen vermessen, mit Kameras gefilmt, die eine bis auf die Mikrosekunde g