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Stand: 2020-02-01
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Hans Adler, Elisabeth Décultot, Johann G. Sulzer (Beteiligte)

Gesammelte Schriften, Kommentierte Ausgabe


Kurzer Begriff aller Wissenschaften. Erste (1745) und zweite (1759) Auflage. Mit einem Beitrag zu Leben und Werk J.G. Sulzers von Elisabeth Décultot
Herausgegeben von Adler, Hans; Décultot, Elisabeth
1. Aufl., nach d. 1. Aufl. (1745) u. d. 2. Aufl. (1759). 2014. 744 S. m. 3 Abb. 245 mm
Verlag/Jahr: SCHWABE VERLAG BASEL 2014
ISBN: 3-7965-3217-9 (3796532179)
Neue ISBN: 978-3-7965-3217-7 (9783796532177)

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Die Enzyklopädie der Wissenschaften des 18. Jahrhunderts
Der vorliegende erste Band der Gesammelten Schriften Johann Georg Sulzers präsentiert die erste (1747) und zweite (1759) Auflage von Johann Georg Sulzers Kurzem Begriff aller Wissenschaften. Die Edition der beiden Auflagen in einem Band mit ausführlicher Kommentierung bietet im leichten Vergleich Einsicht in das Wissens- und Wissenschaftsverständnis jener Zeit und in grundlegende Veränderungen um die Jahrhundertmitte durch eine Umorientierung hinsichtlich der Annahmen über die Grundlagen menschlicher Erkenntnis und Erfahrung. Sulzer registriert seismographisch die Bedeutung derjenigen Bereiche menschlicher Erkenntnis, die sich den rationalen Kriterien der Klarheit und Deutlichkeit entziehen. Er entwickelt bei aller Zurückhaltung und Vorsicht gegenüber dem Status quo der Wissenschaften eine Idee von Wissenschaft, die er mit vielen anderen seiner Zeit teilt, die aber nicht die ihr zustehende Aufmerksamkeit in der Rezeption des 18. Jahrhunderts und der Aufklärung gefunden hat. Die Lektüre von Sulzers Schriften macht klar, dass der Vielfalt der aufklärerischen Ideen intensiver und extensiver Rechnung getragen werden muss, wenn denn Aufklärung als Aufklärung über den Menschen in der vollen Gewichtung eines menschlichen Vernunftbegriffs Rechnung getragen werden soll. Sulzers Schriften sind insgesamt ein leiser aber wichtiger Beitrag dazu.
Zur Ausgabe
Die Ausgabe der Gesammelten Schriften Johann Georg Sulzers hat den Zweck, dem Autor in der gegenwärtigen und zukünftigen Diskussion zum 18. Jahrhundert und zur Aufklärung den ihm angemessenen Platz einzuräumen. Die Herausgeber gehen davon aus, dass die Perspektive, aus der Sulzer bisher mehrheitlich wahrgenommen wurde, es nicht gestattete, seiner Rolle als Aufklärer, der die Grenzen der Aufklärung als Bedingungen der Kultur und der Wissenschaften seiner Zeit reflektierte, gerecht zu werden. Zu diesem Zweck werden hier Sulzers Schriften philologisch zuverlässig präsentiert, um sie durch detaillierte Kommentierung und Kontextualisierung in ihrem historisch-systematischen Profil sichtbar werden zu lassen. In ihrer Gesamtheit sollen die hier vorgelegten Schriften es ermöglichen, die Entwicklung von Sulzers Denken im Spannungsfeld von Wissens- und Wissenschaftsgeschichte, Erkenntnistheorie, Psychologie, Ästhetik, Philosophie und Pädagogik zu rekonstruieren. Sowohl in ihrer Entstehung als auch in ihrer Rezeptionsgeschichte sind Sulzers Schriften ein wichtiger Beitrag zum besseren Verständnis der Aufklärung in Deutschland, der Schweiz und Frankreich und damit zum europäischen intellektuellen Dialog im 18. Jahrhundert.
Die Herausgeber Hans Adler ist Halls-Bascom Professor for Modern Literature Studies an der University of Wisconsin in Madison in den Departments of German und Comparative Literature. Seit 2001 ist er Herausgeber der Monatshefte für deutschsprachige Literatur und Kultur. Er ist Träger der Herder Medaille und hat zahlreiche Bücher und Aufsätze zu Literatur, Philosophie, Ästhetik und Theorie vom 18. Jahrhundert bis zur Gegenwart geschrieben. Elisabeth Décultot ist Directrice de Recherche im französischen Centre National de la Recherche Scientifique in Paris (CNRS/EHESS-Centre Georg Simmel). Publiziert hat sie insbesondere zu Johann Joachim Winckelmann und der Entstehung der Kunstgeschichtsschreibung, zum Kunstdiskurs der Aufklärung, Klassik und Romantik und zur Entstehung der Ästhetik als philosophische Wissenschaft in Deutschland und Frankreich