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Johann Chapoutot, Walther Fekl (Beteiligte)

Der Nationalsozialismus und die Antike


Übersetzung: Fekl, Walther
2014. 432 S. 20 Abb. 240 mm
Verlag/Jahr: WBG PHILIPP VON ZABERN 2014
ISBN: 3-8053-4768-5 (3805347685)
Neue ISBN: 978-3-8053-4768-6 (9783805347686)

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Hitler forcierte einen Geschichtsmythos, nach dem Griechen, Römer und Germanen geeint seien in einem "tausendjährigen Kampf". Von der neo-römischen Architektur bis zur antikisierenden Ästhetik der Parteitage belegt Johann Chapoutot akribisch die totalitäre Instrumentalisierung der Antike für ein verbrecherisches Weltbild.
"Wir haben keine Vergangenheit", räsonierte Hitler über die verzweifelten Versuche der SS-Archäologen, die in den Wäldern Germaniens nach den Vorfahren der Deutschen gruben und lediglich Scherben zu Tage förderten. Die Vergangenheit einer Rasse, so Hitler, auf welche die Deutschen stolz sein könnten, befand sich deshalb in Griechenland und in Rom. Die Inszenierung dieser erlogenen Abstammung breitete sich folgerichtig im öffentlichen Raum aus: in der neo-römischen Architektur, in der neo-griechischen Nacktheit in Kunst und Sport, in den Feldzeichen und Standarten der Aufmärsche oder in der antikisierenden, pathetischen Ästhetik der Parteitage. Was eignete sich besser als Sparta, um einen neuen Menschen zu schaffen? Welches Beispiel konnte besser sein als Rom, um ein Imperium, ein Weltreich aufzubauen? Die bahnbrechende Darstellung von Johann Chapoutot belegt akribisch anhand zahlreicher Beispiele die totalitäre Instrumentalisierung der Antike für ein verbrecherisches Weltbild.
Chapoutot, Johann
Univ.-Prof. Dr. Johann Chapoutot, geb. 1978, studierte Geschichte, Germanistik und Jura in Paris und Berlin und promovierte an der Université Paris I Panthéon Sorbonne und der TU Berlin. Er ist seit 2016 Professor an der Universität Paris-Sorbonne. Chapoutot ist Zeithistoriker und forscht multidisziplinär auf dem Gebiet der politischen und kulturellen Geschichte, mit Schwerpunkt Deutschland und europäischer Moderne. 2015 erhielt er für sein Buch ´Das gesetz des Blutes´ den ´Yad Vashem Book Prize for Holocaust Studies´.