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Neuerscheinungen 2014

Stand: 2020-02-01
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Fran‡ois Laruelle, Ronald Voullié (Beteiligte)

Non-Fotografie / Foto-Fiktion


Übersetzung: Voullié, Ronald
2014. 192 S. 17 cm
Verlag/Jahr: MERVE 2014
ISBN: 3-88396-339-9 (3883963399)
Neue ISBN: 978-3-88396-339-6 (9783883963396)

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Ein Band in der Reihe SPEKULATIONEN

Dieser Band vereint erstmals die beiden einflußreichsten Texte Fran‡ois Laruelles zur Fotografie. In "Non-Fotografie" gelingt es Laruelle, die Fotografie und ihr Verhältnis zur Wissenschaft, Philosophie und Kunst auf rigorose Weise neu zu denken. En passant führt er den Leser dabei in alle wesentlichen Begriffe seiner "Non-Philosophie" ein. Fotografien stellen die tausend abgeflachten Facetten einer unfassbaren Identität dar, die ihren Glanz - manchmal nur sehr matt - etwas anderem verdankt. Was lässt sich mehr über ein Foto sagen, als dass es einen neugierigen und lüsternern Blick evoziere? Und doch bleibt es ein faszinierendes Geheimnis.
In "Foto-Fiktion", im französischen Original um den Zusatz "une esthétique non-standard" ergänzt, geht Laruelle noch einen Schritt weiter: In seinen Untersuchungen zeigt er, dass das fotografische Denken eine Alternative zu einer abgenutzten Ästhetik darstellt, welche auf der Unterstellung beruht, dass die Philosophie über die Kunst dominiere. Er beschreibt eine neuartige philosophische Foto-Fiktions, bzw. Philo-Fiktions-Apparatur, die eine diskursive Mimesis des Foto-Apparates und des im Prozess der Bilderzeugung inbegriffenen Blitzeinschlags des Realen zu erzeugen sucht. "Etwa so, wie wenn ein Handwerker, um ein sokratisches Beispiel zu verwenden, anstatt eine Kamera nach den Anleitungen eines Handbuches zu bauen, ganz im Gegenteil eine gänzlich neuartige Philo-Fiktions-Apparatur entwickelt, die in der Lage ist, Foto-Fiktionen zu erzeugen, und nicht einfach Fotos." Man muss einen Raum eröffnen, der es ermöglicht, vektorielle und imaginäre Größen einzubeziehen.

Mit einem Prolog versehen von Armen Avanessian.
SPEKULATIONEN ist eine "Reihe in der Reihe" betitelt, die sich mit jenen intellektuellen und theoretischen Strömungen auseinandersetzt, die sich seit einigen Jahren auf sehr heterogene Weise anschicken, neue Modi philosophischen Denkens zu erproben. Gemeinsamer Ansatzpunkt der nicht notwendig miteinander kompatiblen spekulativen Positionen ist die Problematisierung einer spätestens seit Ende des 20. Jahrhunderts erschöpften (post)modernen Kondition. Signum dieser Denkansätze ist ihr positives Verhältnis zur Ontologie und eine erneute Bejahung von Metaphysik. Die Buchreihe macht das neue spekulative Denken mit Erstveröffentlichungen, Aufsatzsammlungen, und Übersetzungen zentraler Texte der bislang vor allem im anglo-amerikanischen und französischen Sprachraum rezipierten Autoren und Autorinnen einer deutsch-sprachigen Leserschaft bekannt. Nicht zuletzt geht es darum, den Begriff des Spekulativen von seinen gegenwärtig hauptsächlich negativen Konnotationen zu lösen. Denn Spekulation als haltlos zu begreifen, bedeutet letztlich, sich dem Gegebenen auszuliefern, statt in der Gegenwart neue Möglichkeiten zu entdecken. Dagegen kommt es stets gerade der spekulativen Dimension philosophischen Denkens zu, Neues zu denken oder das Alte neu zu denken. So entdeckt das neue spekulative Denken mit der Notwendigkeit von Kontingenz auch die Kontingenz des (nur scheinbar) Notwendigen. Es zeichnet sich durch die Fähigkeit aus, wissenschaftliche Erkenntnisse als philosophische Ressourcen zu nutzen, durch eine Orientierung am Absoluten und nicht zuletzt durch die Suche nach zeitgemäßen Widerstandsformen, Fluchtwegen oder Freiräumen.
Fran‡ois Laruelle ( 1937), Philosoph, lehrte und arbeitete an der Université de Paris X (Nanterre) und am Collège International de Philosophie. Er lebt in Paris.