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Stand: 2020-02-01
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Doris Liebermann, Vera Lourié (Beteiligte)

Briefe an Dich


Erinnerungen an das russische Berlin
Herausgegeben von Liebermann, Doris
2014. 280 S. m. zahlr. Abb. 210 mm
Verlag/Jahr: SCHÖFFLING 2014
ISBN: 3-89561-615-X (389561615X)
Neue ISBN: 978-3-89561-615-0 (9783895616150)

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"Briefe an Dich" sind die Erinnerungen der letzten Zeitzeugin des "russischen Berlins" der zwanziger Jahre. In einer Mischung aus Tagebuch und Briefen schildert Vera Lourié ihre Kindheit und Jugend in St. Petersburg, wo sie behütet aufwuchs und sich als junge Frau der Schauspiel- und Dichtkunst zuwandte. Sie erzählt von der dramatischen Flucht der Familie nach der Oktoberrevolution ebenso anschaulich wie von den russischen Kreisen in Berlin. Hier verkehrte sie in einer Bohème aus Künstlern und Literaten, erlebte Intrigen und Liebesaffären.
Die Zeit des Nationalsozialismus überlebte sie trotz Kontakten zum deutschen Widerstand, der Festnahme durch die Gestapo und der Inhaftierung ihrer Mutter im KZ Theresienstadt. Ihre beherzte Geistesgegenwart kam ihr auch zugute, als die sowjetische Armee einmarschierte, die den bürgerlichen russischen Flüchtlingen feindlich gesonnen war. Sie überstand Not und Hunger der Nachkriegszeit und war dann lange vergessen, bis sie als Literatin und Zeitzeugin wiederentdeckt wurde und sich im hohen Alter noch einmal verliebte. Dies beflügelte sie zur Niederschrift ihrer Memoiren, die hier, um autobiographische Texte, Dokumente und Fotos aus dem Nachlass ergänzt, erstmals vollständig veröffentlicht werden.
Vera Lourié, 1901 in St. Petersburg geboren, gehörte einer Dichtergruppe um Nikolaj Gumiljow an und floh mit ihrer Familie 1921 nach Berlin. Sie überlebte dort den Nationalsozialismus, den Krieg und den Einmarsch der Roten Armee. In den 80er Jahren wurde sie erstmals als Zeitzeugin befragt und ein Band mit ihren Gedichten publiziert. Vera Lourié starb 1998. Doris Liebermann, 1953 in Thüringen geboren, lebt seit 1977 in West-Berlin. Sie studierte Osteuropäische Geschichte und Slavistik und arbeitet als Autorin für Funk, Fernsehen und Printmedien. Anfang der 80er Jahre lernte sie Vera Lourié kennen, mit der sie Interviews für Radiosendungen und für einen Film über das russische Berlin der zwanziger Jahre führte.