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Stand: 2020-02-01
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Stephan Melzl, Bernhart Schwenk (Beteiligte)

Stephan Melzl


Hrsg.: Pinakothek der Moderne München. Dtsch.-Engl.
Herausgegeben von Schwenk, Bernhart
2014. 156 S. 30 cm
Verlag/Jahr: DISTANZ 2014
ISBN: 3-9547606-0-6 (3954760606)
Neue ISBN: 978-3-9547606-0-2 (9783954760602)

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Ein kleines Mädchen stützt sich selbstvergessen auf eine Axt, die größer ist als es selbst. Die scharfe Klinge, mit der es gerade einen Baum gefällt hat, zeigt mitten unter ihr weit aufschwingendes Kleid. Der Baumstumpf spiegelt das rosige Geschlechtsteil wieder. Stephan Melzl (geb. 1959 in Basel, lebt und arbeitet in Frankfurt/Main) hat das Kind in einen Ausschnitt des Rokoko-Bildes "Schaukel" von Fragonard gestellt, in dem eine höfische Dame beim Schaukeln ihrem Liebhaber bereitwillig einen Blick unter ihren Rock gewährt, und kurz "Cut" (2011) genannt. Die präzise kalkulierte Übertreibung, mit der Melzl seine Sujets in Renaissancemanier mit Ölfarbe auf Holz malt, kann als Waffe gegen verlogene Vorstellungen von idyllischen Lebenswelten, an denen der Mensch allzu lange festhält, verstanden werden. In der Bildwelt des Künstlers geht es somit nicht nur um die mehrdeutigen Motive, sondern um eine Schärfung des Blicks, den der Betrachter auf seine Inszenierungen wirft und der unterschiedlichste Assoziationen zulässt.
Das vorliegende Buch ist die erste Monografie zu Stephan Melzl mit zahlreichen Zeichnungen und Gemälden von 1997 bis 2013. Mit Texten von Bernhart Schwenk und Hans-Jürgen Hafner.
Tender Horrors. A little girl, oblivious to the world around her, supports herself on an axe that is taller than she herself. The sharp blade that has just felled a tree points right at what is beneath her dress, lifted by a gentle updraft. The stump mirrors her rosy pudenda. Stephan Melzl (b. Basel, 1959; lives and works in Frankfurt am Main) has set the child into a detail from Fragonard´s rococo painting "Swing," which shows a courtly lady on a swing inviting her lover´s gaze to penetrate beneath her skirt; Melzl´s own picture bears the curt title "Cut" (2011). The meticulously calculated hyperbole of Melzl´s Renaissance-style oil-on-wood depictions of his subjects may be read as a sharp-edged barb against hypocritical visions of the idyllic life that we are only too prone to cling to. So the artist´s visiual universe is about more than the ambiguous motifs: it aims to sharpen the gaze with which the viewer contemplates the artist´s theatrical productions and the diverse associations they evoke. This book is the first monograph about Stephan Melzl and features numerous drawings and paintings created between 1997 and 2013. With essays by Bernhart Shcwenk and Hans-Jurgen Hafner.