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Neuerscheinungen 2014

Stand: 2020-02-01
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Hans Schätzle

Risikoadjustierte Bepreisung von Krediten: Risk adjusted Pricing Credit Value at Risk


Erstauflage. 2014. 72 S. 16 Abb. 220 mm
Verlag/Jahr: BACHELOR + MASTER PUBLISHING 2014
ISBN: 3-9568428-3-9 (3956842839)
Neue ISBN: 978-3-9568428-3-2 (9783956842832)

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Im Zuge der MaRisk und Basel I III Vorgaben haben Kreditinstitute in Europa und im besonderen auch in Deutschland zusätzliche Herausforderungen bei der Kreditvergabe. Zum einen gibt es bei der Eigenkapitalhinterlegung neue Regularien und zum anderen sind bei der Kreditvergabe eine Vielzahl von Voraussetzungen zu schaffen. Eine Herausforderung und Voraussetzung ist, dass Banken Ihre Kredite risikoentsprechend vergeben und demnach auch das Risiko im Preis als Zinssatz einfließen lassen. Dieses Fachbuch soll einen Überblick zum Thema Risikoadjustierte Bepreisung von Krediten geben. Zum einen werden Begrifflichkeiten erläutern und verschiedene Modelle und Herangehensweisen angeführt. Insgesamt wird im Buch mittels Beispielen auf eine anschauliche Darstellung Wert gelegt. Das Buch ist als Einstiegsliteratur in das Thema RaP gedacht und ermöglicht einen Überblick für Fachleute im Bereich der Kreditsteuerung und der Gesamtbanksteuerung bei Banken und Kreditinstituten.
Textprobe:
Kapitel 3, Umsetzung und Möglichkeiten der Risikoadjustierten Bepreisung von Krediten:
3.1, Faktoren zur Bestimmung der Risikoprämie:
Der traditionelle Ansatz, die Risikokosten zu verteilen, war bzw. ist der Ansatz der Standardrisikokosten. Hierbei werden Ausfallrisikokosten, wie bei einer Versicherung, auf die einzelnen Kredite verteilt. Jeder Kreditnehmer erhält einen Teil der Kosten in seinem Preis, um diesen zu tragen, ähnlich einer Versicherungsprämie. Diese Kosten werden dann in der Gesamtbank als Kosten des Kreditgeschäftes einbezogen. Die Standardrisikokosten haben damit die erwarteten Verluste abzudecken. Zur Abdeckung der unerwarteten Verluste ist entsprechend zusätzliches Eigenkapital vorzuhalten.
Das Problem hierbei ist, dass die ermittelten tatsächlichen Kosten immer erst im Nachgang verteilt werden bzw. aus vergangenen Perioden stammen. Es werden zum Beispiel die Kosten des Vorjahres, mit der Annahme, dass das Kreditvolumen gleich bleibt und die Ausfälle auch in gleicher Höhe stattfinden, auf die Kredite des laufenden Jahres verteilt. Der neuere Ansatz verfolgt den Gedanken, dass der die Risiken tragen soll, der sie auch verursacht bzw. in die Bank mitbringt und dies eben direkt und zeitnah. Diesem Ansatz wird nachgegangen indem ermittelt wird, wie hoch der Ausfall bei einem bestimmen Kredit sein wird und wie hoch die Kosten hierfür sind. Diese Kosten können dann direkt auf den Preis umgelegt werden. So entsteht keine zeitliche Verzögerung und der Kredit wird direkt am Risiko orientiert bepreist.
Der Teil der Kosten eines Kredites, welcher das Risiko betrifft, wird Risikoprämie genannt und wird zur Risikoadjustierten Bepreisung benötigt bzw. macht gerade die Risikoadjustierte Bepreisung aus. Die Risikoprämie zur Risikoadjustierten Bepreisung besteht aus zwei Bestandteilen. Ein Bestandteil sind die Standardrisikokosten zur Abdeckung der erwarteten Verluste, sowie die Risikokapitalverzinsungskosten. In den Eigenkapitalverzinsungskosten oder auch Risikokapitalverzinsungskosten sind die Bestandteile enthalten, welche die unerwarteten Verluste abdecken.
Zur Bestimmung des erwarteten Verlustes (siehe auch Kapitel 3.2) sind verschiedene Basisgrößen notwendig. Die Bestandteile des erwarteten Verlustes werden hauptsächlich durch vier Einflussgrößen bestimmt. Diese Größen sind die Bonität (1) und die Sicherheitensituation (2) des Kunden, sowie die Laufzeit (3), die Tilgungsmodalitäten und das Volumen(4) des Kredites. Auf diese vier Hauptbestandteile soll nun zuerst eingegangen werden. Auf die Risikokapitalverzinsungskosten wird danach in Kapitel 3.3 eingegangen.
3.2, Erwarte Verluste Standardrisikokosten:
Vorstehend wurden bereits die Einflussgrößen des erwarteten Verlustes genannt. Hierbei gibt es im Grundsatz drei Faktoren, welche zur Berechnung des erwarteten Verlustes notwendig sind.
Die Faktoren zur Bestimmung des erwarteten Verlustes (Expected Loss EL) sind der Kreditbetrag zur Ausfallzeit (Exposure at Default EAD), die Verlustquote (Loss Given Default - LGD) und die Ausfallwahrscheinlichkeit (Probability Default - PD ).
In einer Formel ausgedrückt sieht dies wie folgt aus:
EL = EAD LGD PD.
Diese Formel wird im Verlauf der Arbeit noch ergänzt und bleibt aber der Verständlichkeit halber an dieser Stelle in der Form.
Folgendes Beispiel soll die Formel verdeutlichen.
EL = 1.080.000 x 0,4 x 0,05 = 21.600 EUR.
In Prozent würde dies 2,16 % auf das nominale Kapital entsprechen.
Wie die Komponenten zur Berechnung des erwarteten Verlustes (EL) im einzelnen bestimmt werden, soll im Folgenden erarbeitet werden.
3.2.1, Kredithöhe bei Ausfall (EAD):
Zuerst wird der Buchwert des Kredites als Anhaltspunkt für die Kredithöhe bei einem Ausfall herangenommen. Streng genommen ist dies nicht ganz richtig. Aus ökonomischer Sicht sind bei den Ausfällen die Barwerte der Cashflows als Grundlage zu nehmen. Bei der Kredithöhe beim Ausfall oder auch Exposure at Default werden al