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Neuerscheinungen 2014

Stand: 2020-02-01
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Florian Hideg

Der Klimawandel: Entwicklungs- und sicherheitspolitische Herausforderungen


Erstauflage. 2014. 92 S. 5 Abb. 220 mm
Verlag/Jahr: DIPLOMICA 2014
ISBN: 3-9585077-2-7 (3958507727)
Neue ISBN: 978-3-9585077-2-2 (9783958507722)

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Der Klimawandel wird seit Jahren als Ursache für Umweltveränderungen verantwortlich gemacht. Al Gores Dokumentationsfilm An Incovenient Truth aus dem Jahr 2006 und viele ähnliche Studien klären über die Folgen des Klimawandels auf. Sie sensibilisieren die Gesellschaft für die Bedeutung von Phänomenen wie die Zunahme von Extremwetterereignissen, der Anstieg des Meeresspiegels oder eine verstärkte Wasser- und Nahrungsmittelknappheit. Dieses Buch stellt sich der Frage, wie sich die Folgen des Klimawandels auf die internationale Sicherheit und das Flüchtlingsaufkommen in Staaten der Dritten Welt auswirken. Daneben bilden der Umgang mit Klimaflüchtlingen und Möglichkeiten der Prävention einen wichtigen Bestandteil der Ausführungen. Das Ziel der Arbeit ist es, den häufig verneinten Zusammenhang zwischen Klimawandel und Fluchtbewegungen zu verdeutlichen.
Textprobe:
Kapitel 1, Einleitung:
Der Klimawandel ist seit Jahren im Fokus der Medien und der Öffentlichkeit. Insbesondere die Dokumentation An Incovenient Truth über den Klimawandel und seine Auswirkungen, die der ehemalige amerikanische Vize-Präsident Al Gore 2006 weltweit persönlich präsentierte, sorgte für viel Aufmerksamkeit und ein neues Bewusstsein für Klimaschutz (Gore 2006). Gores Dokumentation über die Folgen eines treibhausgasintensiven Lebens brachte, wegen der unzähligen Beispiele wie schmelzender Gletscher, verheerender Wirbelstürme und der Möglichkeit des Entstehens von ungeahnt großen Flüchtlingsströmen , gerade die Menschen der sogenannten Ersten Welt zu einer Reflexion des eigenen Lebensstils und den damit einhergehenden, zum Teil katastrophalen Auswirkungen, auf die Umwelt. Aufsehen erregten in den vergangenen Jahren auch verschiedene wissenschaftliche Studien, die feststellten, dass die globale Erderwärmung und der Klimawandel mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit anthropogene Ursachen habe und der Mensch durch seine Treibhausgasemissionen dafür verantwortlich sei (siehe beispielhaft IPCC 2007: 2ff.; WBGU 2007: 60ff.).
In einigen Weltregionen, wie großen Teilen Afrikas, Asiens und dem Südpazifik, die nicht über die finanziellen Mittel verfügen, um den schon jetzt durch den Klimawandel verursachten negativen Umweltveränderungen zu begegnen, haben sich die Lebensbedingungen für viele Menschen bereits erschwert (Spektrum der Wissenschaft 2007). Dies hat so weitreichende Folgen, dass der Klimawandel und seine Auswirkungen zu Themen der nationalen, regionalen und internationalen Sicherheitspolitik avanciert sind, die nicht länger vernachlässigt und umgangen werden können.
Erstmals wurde am 17. April 2007 im Sicherheitsrat der Vereinten Nationen eine Debatte über die Auswirkungen des Klimawandels auf Frieden und Sicherheit in der Welt durch Großbritannien angestoßen (Banerjee 2012: 4; Dupont 2008: 29). Zu einem weiteren Vorstoß kam es am 20. Juli 2011 durch die deutsche Ratspräsidentschaft. Diese hatte den globalen Klimawandel als Diskussions- und Tagesordnungspunkt auf die Agenda gesetzt und wollte den Zusammenhang zwischen dem Klimawandel und einer daraus hervorgehenden Gefährdung der internationalen Sicherheit in einem Papier auf höchster internationaler Ebene festhalten. Dies gelang, indem man eine präsidentielle Erklärung unter Zustimmung aller Ratsmitglieder veröffentlichte, die einen vorsichtigen Bezug herstellte: Negative Folgen des Klimawandels könnten auf lange Sicht bereits bestehende Bedrohungen des Friedens und der Sicherheit in der Welt verschärfen (UN-Sicherheitsrat 2011: 1).
Eine deutlichere Stellungnahme des Gremiums scheiterte an den Positionen Russlands und Chinas, da diese ohne einen ersten Schritt der Vereinigten Staaten nicht bereit sind ihre Wirtschaft zugunsten von Klimaschutzmaßnahmen einzuschränken (Focus 2011). Die deutsche Diplomatie konnte das Ergebnis dennoch als vollen Erfolg feiern, da der UN-Sicherheitsrat damit erstmals einräumte, dass der Klimawandel eine Bedrohung des Weltfriedens darstellen kann (FAZ 2011).
Auch wenn es immer noch Zweifler am Klimawandel und seinen Auswirkungen gibt, geht mittlerweile die überragende Mehrheit der Forscher und der Politiker davon aus, dass der Klimawandel schwerwiegende Folgen für verschiedene Weltregionen und die internationale Sicherheit haben könne. Auch US-Präsident Barack Obama, UN-Generalsekretär Ban Ki-moon und nahezu alle führenden Köpfe der internationalen Politik teilen diese Meinung (Banerjee 2012: 3f.; Dupont 2008: 29).
Obama geht in der am 27. Mai 2010 vorgelegten Nationalen Sicherheitsstrategie ausführlich auf den Klimawandel ein. Im Wortlaut heißt es dort: The danger from climate change is real, urgent, and severe. The change wrought by a warming planet will lead to new conflicts over refugees and resources; new suffering from drought and famine; catastrophic natur