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Neuerscheinungen 2016

Stand: 2020-02-01
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Anja Hellmuth Kramberger, Jens Rohde (Beteiligte)

Die Pfeilspitzen aus Tall Seh Hamad/Dur-Katlimmu von der mittelassyrischen bis zur parthisch-römischen Zeit in ihrem wes


Mit einem Katalog zusammengestellt von Jens Rohde
2016. L, 116 S. 43 Tabellen, 2 Schaubilder, 7 Ktn., 160 Abb. 34.5 cm
Verlag/Jahr: HARRASSOWITZ 2016
ISBN: 3-447-10605-0 (3447106050)
Neue ISBN: 978-3-447-10605-4 (9783447106054)

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Der vorliegende Band behandelt 109 bronzene und eiserne Pfeilspitzen aus dem Fundplatz Tall S h Hamad in Nordostsyrien am Ostufer des Flusses Habur, der mit der assyrischen Stadt Dur-Katlimmu identifiziert worden ist. Ihre präzise stratigrafische Zuordnung ist mit schriftlichen Zeugnissen vergesellschaftet, sodass in Einzelfällen eine jahrzehnt-genaue Datierung möglich ist. Insgesamt sind sie drei Epochen zuzuordnen: der mittelassyrischen Zeit der zweiten Hälfte des zweiten Jahrtausends v.Chr., der neuassyrischen Zeit der ersten Hälfte des ersten Jahrtausends v.Chr. und der parthisch-römischen Epoche (200 v.Chr. bis 250 n.Chr.). Bemerkenswert ist, dass unter den Pfeilspitzen der mittelassyrischen Zeit bereits erste Exemplare aus Eisen belegt sind und ein mittelassyrischer Text des späten 13. Jahrhunderts v.Chr. aus Tall S H Hamad die Produktion von Pfeilspitzen aus Eisen bestätigt.
Unter den Pfeilspitzen aus dem ersten Jahrtausend erfahren die "skythischen" Pfeilspitzen besondere Aufmerksamkeit, deren Verbreitungsgebiet erstmalig vollständig dargestellt wird. In der Forschung werden diese Funde seit langem als Zeugnisse kriegerischer Auseinandersetzungen zwischen reiternomadischen Kriegerverbänden diskutiert. Dieser bisherigen einseitigen Interpretation wird ein Geflecht von macht- und heiratspolitischen Bündnissen gegenübergestellt, das in den schriftlichen Quellen aufscheint. Im Rahmen dieser friedlichen politischen Interaktionen ist an den Transfer von Objekten, Personen und Wissen zu denken, der über die Prestigegeschenke hinaus auf mehreren gesellschaftlichen Ebenen stattgefunden haben dürfte, wie materielle Anzeichen in Tall S h Hamad / Dur-Katlimmu erkennen lassen.