buchspektrum Internet-Buchhandlung

Neuerscheinungen 2016

Stand: 2020-02-01
Schnellsuche
ISBN/Stichwort/Autor
Herderstraße 10
10625 Berlin
Tel.: 030 315 714 16
Fax 030 315 714 14
info@buchspektrum.de

Christian Demand

MERKUR Deutsche Zeitschrift für europäisches Denken


Heft / März 2016
Herausgegeben von Demand, Christian
70. Jg. 2016. 104 S. 234 mm
Verlag/Jahr: KLETT-COTTA 2016
ISBN: 3-608-97441-5 (3608974415)
Neue ISBN: 978-3-608-97441-6 (9783608974416)

Preis und Lieferzeit: Bitte klicken


Herfried Münkler schreibt über geraubte Kunst, die manchmal auch durch Raub gerettete Kunst ist. Einen kritischen Blick auf jüngere Diskussionen zum Thema "Pädophilie" wirft Ulf Erdmann Ziegler. In einem kleinen Schwerpunkt zur Flüchtlingsdebatte geht es um Grenzen des Universalismus, aber auch Gastfreundschaft gegenüber Tieren.
Herfried Münkler unterscheidet in seiner kurzen Geschichte des Kunstraubs (oder "Kulturgütertransfers"), mit der das März-Heft (Nr. 802) aufmacht, zwischen Aneignungen mit translatio-imperii-Anspruch und solchen, die eher zur Demonstration von Weltgeltung durch Ausstellung bedeutender Werke dienten. Angesichts der Zerstörungen (nicht nur) durch den IS erkennt er in der illegalen Verbringung der Kunst in die Hauptstädte des Westens eine gewisse Legitimität. Patrick Bahners stellt sehr ernsthaft und vor dem Hintergrund einschlägiger Debatten in der Historiografie die Frage, ob die wissenschaftliche Edition von "Mein Kampf" so notwendig ist, wie ihre Herausgeber behaupten. Ulf Erdmann Ziegler wirft einen kritischen Blick auf jüngere Diskussionen zum Thema Pädophilie.

Christian Demand untersucht in seiner Designkolumne das Syndrom des unreflektierten Schlusses von (Wohn-)Ästhetik auf Ethik. In seiner Wirtschaftskolumne schreibt Roman Köster über die engen Grenzen des Sinns ökonomischer Prognosen. Jonathan Beckman erzählt in einem Rezensionsessay, wie im Frankreich des 18. Jahrhunderts die Kunst des Lächelns entstand.

In den Marginalien gibt es einen kleinen Schwerpunkt zur Flüchtlingsdebatte. Der Jurist Daniel Thym weist auf die nach Lage der Dinge nicht einfach aufhebbaren Grenzen des Universalismus hin. Bei Martin Burckhardt geht es ganz im Gegenteil darum, dass die Logik der "geschlossenen Gesellschaft" sich spätestens an der Frage der Flüchtlinge als unzureichend erweist. Die Althistorikerin Susanna Elm wirft einen vergleichenden Blick auf die Bürgerrechte (und ihren Wandel) im Alten Rom. Und nur scheinbar haben Jens Soentgens Überlegungen zur Gastfreundschaft gegenüber Tieren mit dem Schwerpunkt wenig zu tun.

Remigius Bunia schreibt in der dritten Folge seiner Brüssel-Reportagen über die inneren Spannungen zwischen Legislative und Exekutive. In Harry Walters drittem Text zu einem gefundenen Foto geht es um Soldaten und Modellbauschiffe.
Der Herausgeber Christian Demand, Jg. 1960, hat Philosophie und Politikwissenschaft studiert und die Deutsche Journalistenschule absolviert. Er war als Musiker und Komponist tätig, später als Hörfunkjournalist beim Bayerischen Rundfunk. Nach Promotion und Habilitation in Philosophie unterrichtete er als Gastprofessor für philosophische Ästhetik an der Universität für angewandte Kunst Wien. 2006 wurde er auf den Lehrstuhl für Kunstgeschichte der Akademie der Bildenden Künste in Nürnberg berufen, wo er bis 2012 lehrt. Buchveröffentlichungen: Die Beschämung der Philister: Wie die Kunst sich der Kritik entledigte (2003), Wie kommt die Ordnung in die Kunst? (2010).