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Stand: 2020-02-01
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Yvonne Pörzgen, Karol Sauerland (Beteiligte)

Das kulturelle Gedächtnis Europas im Wandel


Literatur über Shoa und Gulag
Herausgegeben von Sauerland, Karol; Pörzgen, Yvonne
2016. 229 S. 210 mm
Verlag/Jahr: PETER LANG, PIETERLEN 2016
ISBN: 3-631-67458-9 (3631674589)
Neue ISBN: 978-3-631-67458-1 (9783631674581)

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Eine Erinnerung, die Gulag und Shoa umfasst, ist für eine weitere Integration Europas unabdingbar. Die Beiträge leisten eine Zusammenschau der Literatur über Lagererfahrung in unterschiedlichen Ländern und Kulturräumen. Die Autorinnen und Autoren lenken die Aufmerksamkeit auf die Art, wie das millionenfache Leid literarisch verarbeitet wird.
Die Autorinnen und Autoren der Beiträge gehen davon aus, dass eine Erinnerung an die Greuel des zwanzigsten Jahrhunderts, die sowohl den Gulag als auch die Shoa umfasst, zu den Grundvoraussetzungen politischer und gesellschaftlicher Annäherung in Europa gehört. Die Texte leisten eine Zusammenschau des Schreibens über Lagererfahrung in unterschiedlichen Kulturräumen und loten das Spannungsfeld zwischen der literarischen Darstellung der Entmenschlichung und der rhetorischen Distanz der Erzähler gegenüber dem Geschehenen aus. Sie lenken darüber hinaus ihre Aufmerksamkeit auf die Art, wie das millionenfache Leid künstlerisch verarbeitet wird. Wenngleich Adornos Verdikt, nach Auschwitz verbiete sich jede Kunst über Auschwitz, immer weniger Anhänger findet, so bleibt doch die Frage, wie Literatur diesem Leid gerecht werden kann.
Inhalt: Karol Sauerland: Zur Einführung. Europas kulturelles Gedächtnis im Wandel: Literatur über Shoa und Gulag - Antonia Grunenberg: "Lebende Leichname..." Hannah Arendt über das Lager als Zentrum der totalitären Macht - Karol Sauerland: Die polnische Lagerliteratur vor dem Hintergrund der deutschen in den ersten Nachkriegsjahren - Inge Kleemann: Zum Muselmann werden: Zur Darstellung der Entmenschlichung in der autobiographischen Zeugnisliteratur - Sabine Offe: Wiederholungen: "Birkenau im Dezember" von Martín López-Vega - Monika Tokarzewska: Julius Margolins und Gustaw Herling-Grudzinskis frühe Berichte aus dem Gulag: Suche nach einem Diskurs zwischen Zeugnis und Literatur - Dagmar Burkhart: Der Abusus des Menschen im Lager-Kosmos von Aleksandar Tisma - Rainer Grübel: Memoria vs. Narratio: Probleme des Verhältnisses von historischem Gedächtnis und fiktionaler Erzählung über Shoa sowie Gulag in Vasilij Grossmans Leben und Schicksal ( Zizn´ i sud´ba ) sowie Alles fließt ( Vse tecet ) - Yvonne Pörzgen: Anstelle des Schweigens. Der Gulag in Evgenija Ginzburgs Krutoj marsrut und Vasilij Aksenovs Ozog - Wolfgang Stephan Kissel: Lagerliteratur als "erlittenes Dokument": Varlam Salamovs Erzählungen aus Kolyma.
Karol Sauerland ist Literaturhistoriker, Kulturwissenschaftler und Philosoph. Zu seinen wissenschaftlichen Schwerpunkten gehören Kulturtransfer sowie die Erforschung des Umgangs mit Gedächtnis und Erinnerung in jüngster Zeit.
Die Literatur- und Kulturwissenschaftlerin Yvonne Pörzgen arbeitet unter anderem zu psychedelischer Literatur und zur Erinnerungskultur.