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Zum Konzept des Heiligen im Begriff Reinheit ergeben sich aus der historischen Perspektive zahlreiche Bezüge zu politischen, religiösen, kulturellen, sozialen, philosophischen und kunsthistorischen Fragen der Gegenwart. Reinheit in der Bedeutung von Lauterkeit entspricht einer Lebensqualität, die zwar rund um den Erdball ersehnt, aber als moraltheoretische Thematik noch nicht angemessen realisiert ist. In mittelalterlichen Quellen ist die Reinheit als heiliger, idealer Wert von konstruktiver Wirkkraft aufgezeigt - also in einer mutig-klaren und wahrheitsfokussierten Sichtweise. Eine Vertiefung in Konzepte des Heiligen im Begriff Reinheit erschließt heute somit Erkenntnisbereiche, die kognitive Zugänge zu gegenwärtigen gesellschaftlichen Phänomenen fördern. Insbesondere die Einbeziehung von Genderaspekten betont die Gültigkeit vergessener Sichtweisen zum höherwertigen Menschsein, das in der legendären Gralorientierung und auch in der Sprache der Mystik Aufmerksamkeit verdient.

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DDr. Elisabeth Manndorff studierte an der Universität Wien Geschichte und Volkskunde (Institut für Europäische Ethnologie). Forschungsschwerpunkte liegen in Blicken auf Sprache und Denken, die mittelhochdeutsche Minnedichtung zur Würde der Frau in höfischer Zeit sowie die kulturtragende Rolle der Frau im christlichen Transkaukasus.

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