buchspektrum Internet-Buchhandlung

Neuerscheinungen 2016

Stand: 2020-02-01
Schnellsuche
ISBN/Stichwort/Autor
Herderstraße 10
10625 Berlin
Tel.: 030 315 714 16
Fax 030 315 714 14
info@buchspektrum.de

Günter Häntzschel, Sven Hanuschek, Ulrike Leuschner (Beteiligte)

Treibhaus. Jahrbuch für die Literatur der fünfziger Jahre


Wolfgang Hildesheimer
Herausgegeben von Häntzschel, Günter; Leuschner, Ulrike; Hanuschek, Sven
2016. 327 S. 210 mm
Verlag/Jahr: EDITION TEXT UND KRITIK 2016
ISBN: 3-86916-544-8 (3869165448)
Neue ISBN: 978-3-86916-544-8 (9783869165448)

Preis und Lieferzeit: Bitte klicken


Der Schriftsteller und bildende Künstler Wolfgang Hildesheimer (1916-1991) erschien in der deutschen Nachkriegsliteratur, so heißt es im Spiegel-Nachruf, "wie ein Sonntagskind": "Frei von der sehr deutschen Bedrückung, Zerknirschtheit und Provinzialität, die im Freundeskreis der ´Gruppe 47´ vorherrschten", erzählte er in den Lieblosen Legenden (1952) "weltläufig, gebildet, mit geradezu musikalischer Eleganz [...] von Hochstaplern oder Fälschern, die den wichtigtuerischen abendländischen Kulturbetrieb ad absurdum führen." Auf die satirischen Erzählungen folgten Dramen, die ihn zum wichtigsten Vertreter des absurden Theaters in deutscher Sprache machten. Nach seiner Übersiedlung ins Puschlav in der italienischsprachigen Schweiz wurde er mit den Monologen Tynset (1965) und Masante (1973) zum großen Erzähler; die Texte waren nicht nur erzählerisch innovativ, sie zeigten nun unübersehbar, wie sehr Hildesheimer bei allem Witz und aller Phantasie ein politischer Autor war.
Das vorliegende treibhaus zeigt den frühen Wolfgang Hildesheimer und seine ungewöhnliche Positionierung im Literaturbetrieb der Nachkriegszeit; es würdigt sein Werk quer durch die Gattungen, seine Monologe, den Roman, Hörspiele, Dramen und Romane - seine Gedanken zur Musik und den bildenden Künstler.
- Editorial
- Wolfgang Hildesheimers Briefwechsel mit Hermann Kesten. Mit einer Vorbemerkung von Stephan Braese
- Volker Jehle: Festspiele, Festreden, Festschriften
- Christoph Willmitzer: Geschütztes Sprechen. Wolfgang Hildesheimers Korrespondenz zu Fragen von Judentum und Antisemitismus
im Nachlass des Suhrkamp Verlags
- Jennifer Bigelow: "Nicht nur Grauen also" - Wolfgang Hildesheimers Poetik des Absurden und die Narrative der Gruppe 47
- Yvonne Hütter: Einflussverweigerung! Künstler und Intellektuelle zwischen Macht und Lethargie in Hildesheimers Lieblosen Legenden
oder: "Warum ich mich in eine Nachtigall verwandelt habe"
- Max Wimmer: Wolfgang Hildesheimer als (neo)fantastischer Erzähler. Die Lieblosen Legenden, das ´Absurde´ und die Poetik
der Neofantastik
- Natalie Moser: Das Regime der Fälschungen. Zu Wolfgang Hildesheimers Paradies der falschen Vögel
- Heinz Puknus: Weltabwehr und Selbstisolation. Hildesheimers Monologe der 1960er Jahre
- Thomas Keith: Der Mann ohne Möglichkeiten? Erzählbewegungen in Wolfgang Hildesheimers Tynset
- Alexis Radisoglou: "Ist der Schreibtisch vielleicht der Ort der Gespenster?" Hantologie, Erinnerung und Alterität in Wolfgang Hildesheimers Tynset und W. G. Sebalds Austerlitz
- Eva-Maria Lenz: Hildesheimers Hörspiele der fünfziger Jahre
- Lorenzo Licciardi: Zeitparadoxe und das ´Schweigen der Welt´:Deklinationen des Absurden im Theater Wolfgang Hildesheimers
- Michael Buhl: Hildesheimers Hinwendung zum absurdenTheater und der Metadiskurs über Kunst
- Hilde Strobl: Rezeption als Selbstreflexion - Wolfgang Hildesheimer und Albrecht Dürer
- Michael Hieronymus Schmidt: Die Liebe zur Geometrie oder "Ich muß daher mit Millimetern rechnen". Wolfgang Hildesheimers
frühe Rasterpapier-Collagen
- Michael Bastian Weiß: Das Subjekt-Objekt "Musik". Prolegomena zu einer Musikphilosophie nach Wolfgang Hildesheimer
- Die Beiträgerinnen und Beiträger
- Adressen der Beiträgerinnen und Beiträger
- Personenregister
Sven Hanuschek, geboren 1964, ist Publizist und wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut für deutsche Philologie der Ludwig-Maximilians-Universität München. Er veröffentlichte u.a.: Uwe Johnson (1994) und Heinar Kipphardt (1996).

Günter Häntzschel, em. Professor für Neuere deutsche Literaturwissenschaft, LMU München.
Forschungsschwerpunkte: Literatur des 18. 20. Jahrhunderts und deren Sozialgeschichte; die 1950er Jahre.
Bücher und Aufsätze zu Annette von Droste-Hülshoff, Johann Heinrich Voß, Gottfried August Bürger, zu Lyrikanthologien, Bildung und Kultur bürgerlicher Frauen, Reiseliteratur, Heidelberger Romantik, Heine, Hebbel, Fontane, O. M. Graf, Tucholsky, Brecht, Arno Schmidt, Koeppen, Wohmann u.a

Ulrike Leuschner ist Literaturwissenschaftlerin in Darmstadt. Studium der Germanistik und Philosophie in Würzburg.