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Förderverein Kloster Graefenth, Hans-Georg Steiffert (Beteiligte)

Michael Franz Severin Sinsteden - ein Leben zwischen Malta und Graefenthal


Herausgegeben von Förderverein Kloster Graefenthal e.V.
2016. 220 S. 20.5 cm
Verlag/Jahr: PAGINA 2016
ISBN: 3-944146-97-2 (3944146972)
Neue ISBN: 978-3-944146-97-3 (9783944146973)

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Die politischen und sozialen Turbulenzen um die Wende zum 19. Jahrhundert stellten
die Menschen im Rheinland vor höchst unterschiedliche Herausforderungen.
Am Beispiel des Michael Franz Severin Sinsteden, geb. 1756 in Bockum bei
Krefeld werden die wechselnden Herausforderungen dieser Zeit auf anschauliche
Weise deutlich.
Durch seine verschiedenen Tätigkeiten verdanken wir ihm nicht zuletzt den Fortbestand
des Zistertienserklosters Graefenthal nach dessen Aufhebung im Jahre 1802.
Einleitung 7
Vom Niederrhein an den Habsburger Hof 11
Im Dienste Habsburgs Wien unter Kaiser Joseph II 12
Im Malta der Ordensritter 23
Erste Eindrücke 24
Valletta 29
Karneval in Valletta 31
Theater und Essen 34
Sinstedens Blick auf Maltas Geschichte und seine Bewohner 36
Maltas Sozialstruktur 41
Über die Rechtsordnung in Malta 49
Ausritt aufs Land 51
Vom Land und was es anzumerken darbietet 51
Das Leben auf dem Land 54
Reise nach der Insel Gozo 57
Sinsteden und von Hompesch 65
Vermischtes 68
Russisch-Türkischer Krieg 73
Malta und seine Nachbarn 96
Streit im Orden 101
Durch Italien nach Wien 103
Neapel 120
Von Neapel nach Rom 131
Weiter nach Wien 147
Zurück an den Niederrhein 163
Kontakt mit Christoph Wieland 164
Briefwechsel mit Graf von Spreti 168
Im Französischen und Preußischen Dienst
sowie Gutsbesitzer auf Graefenthal 203
Zusammenfassung 217
Literaturangaben 219
Impressum 224
Auszug aus "Einleitung"
Nicht hoch genug veranschlagt werden können die politischen und sozialen Turbulenzen, denen das Rheinland um die Wende zum 19. Jahrhundert ausgesetzt
war. In der Zeit zwischen ausgehendem Absolutismus, der Franzosenzeit und der
Preußenherrschaft erfolgten nicht nur politische-territoriale Neuordnungen. Diese
Zeit stellte auch die einzelnen Menschen dieses Raumes vor höchst unterschiedliche
Herausforderungen: betroffen waren dabei politische Loyalitäten ebenso wie die
Organisation des religiösen Lebens, die Übernahme neuer Rechtsordnungen ebenso
wie die sukzessive Ablösung der traditionellen Grundordnung.
Am Beispiel des Michael Franz Severin Sinsteden, geb. 1756 in Bockum bei
Krefeld, werden die wechselnden Herausforderungen dieser Zeit in anschaulicher
Weise deutlich. Seine berufliche Tätigkeit begann im österreichischen diplomatischen
Dienst - in dieser Funktion verbrachte er neun Jahre in Malta, seine eine
emotionale Bindung an Malta ging jedoch weit über seine Dienstzeit auf dieser
Insel hinaus. Nach seiner Rückkehr an den Niederrhein setzte er seine Berufslaufbahn
zunächst in französischen Diensten fort. Danach arrangierte er sich mit den
neuen Herren des Rheinlands, den Preußen, um dann die letzten Jahrzehnte seines
langen Lebens als Gutsherr Graefenthals zu verbringen. Das macht ihn zu einem
interessanten Zeitzeugen in einer wechselvollen Epoche. Darüber hinaus ist M.F.S.
Sinsteden von einigem regionalem Interesse. Nach Rückkehr der Preußen war er
Kreisdirektor in Kleve und hinterließ Spuren als eifriger Kartograf. Nicht zuletzt ihm
verdanken wir den Fortbestand der ehemaligen Zisterzienserinnenabtei Graefenthal
nach ihrer Aufhebung im Jahre 1802.
In der historischen Forschung fand Michael Franz Severin Sinsteden - von vereinzelten
Randbemerkungen abgesehen - bisher keine nennenswerte Beachtung. Über
biografische Grunddaten hinaus sowie gelegentliche Hinweise von Zeitgenossen
lag sein Leben bisher weitgehend im Dunkeln. Die wenigen Hinweise auf ihn sind
dann auch, zumindest was die erste Hälfte seines Lebens anbetrifft, oft irreführend,
bisweilen auch falsch. Dieses liegt nicht zuletzt an der bisherigen Quellenlage. Einschlägige Quellen sind weit verstreut und fanden deshalb bisher wenig Beachtung
oder aber ihre Existenz war völlig unbekannt. Die Sichtung bisher kaum beachteten
oder völlig unbekannten Archivmaterials vermittelt uns jetzt ein prägnanteres Bild
von seiner Person.