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Neuerscheinungen 2016

Stand: 2020-02-01
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Christian Jäger, Erhard Schütz, Alexander Gra Stenbock-Fermor, Günter Wallraff (Beteiligte)

Deutschland von unten


Reise durch die proletarische Provinz
Mitarbeit: Jäger, Christian; Schütz, Erhard; Wallraff, Günter
2016. 180 S. m. 60 Abb. 21,5 cm
Verlag/Jahr: VERLAG FÜR BERLIN-BRANDENBURG 2016
ISBN: 3-945256-52-6 (3945256526)
Neue ISBN: 978-3-945256-52-7 (9783945256527)

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Kurt Tucholsky nannte es ein "lehrreiches
Buch"; für Axel Eggebrecht war es "ein furchtbarer
Reiseführer durch das Elend" und Georg
Schwarz attestierte dem Autor, "ein grauenhaftes
Bild vom Zerfall unserer Kultur" gezeichnet
zu haben.
Wie kam ein baltischer Adliger dazu, einen
solchen Text zu verfassen? Alexander Graf
Stenbock-Fermor (1902-1972) hatte nach
Ende des Ersten Weltkrieges in den Reihen
der Baltischen Landeswehr gegen die Bolschewiki
gekämpft, ging dann zum Studium
nach Deutschland und lernte als Werkstudent
Bergarbeiter im Ruhrgebiet kennen. Unter
dem Eindruck der Verhältnisse, die er dort sah,
wandelte er sich vom Antikommunisten zum
Kommunisten. Als Schriftsteller und Publizist
war er Mitglied des Bundes Proletarisch-Revolutionärer
Schriftsteller. Nach 1933 im Widerstand
gegen den Nationalsozialismus, wurde
er nach Kriegsende von der Roten Armee als
Oberbürgermeister von Neustrelitz eingesetzt.
1947 Chef lektor des Verlages Volk und Welt
in Ost-Berlin, arbeitete er später als Drehbuchautor
für die DEFA und pendelte, seit den
1950er-Jahren in Berlin-Wilmersdorf lebend,
fortan zwischen Ost und West.
In der 1931 erstmals erschienen Reportage
Deutschland von unten schildert Stenbock-
Fermor in sachlichem Ton die katastrophalen
Lebensbedingungen am Rande der Gesellschaft.
Angesichts heutiger Armutsberichte ein
frappierend aktueller Bericht.
Prof. Dr. Erhard Schütz, 1946 geboren, ist Literaturwissenschaftler und Literaturkritiker. Von 1996 bis 2011 war er Professor für Neuere deutsche Literatur am Institut für deutsche Literatur der Humboldt-Universität zu Berlin. Zahlreiche Veröffentlichungen zur Literatur- und Kulturgeschichte des 20. Jahrhunderts. Im Verlag für Berlin- Brandenburg hat er herausgegeben: den Kollektivroman Die verschlossene Tür von Gabriele Tergit, Alfred Döblin u. a. (2015) und Wir können warten oder Der Roman Ullstein von Stefan Großmann (2014).

PD Dr. habil. Christian Jäger ist Privatdozent für Neuere deutsche Literatur an der Humboldt-Universität zu Berlin. Seine Arbeitsschwerpunkte liegen literaturhistorisch in der Zeit um 1800, im 20. Jahrhundert und in der Gegenwart, ansonsten vor allem auf dem Verhältnis von Philosophie und Literatur. Veröffentlichungen u. a.: Minoritäre Literatur. Das Konzept der kleinen Literatur am Beispiel prager- und sudetendeutscher Werke (2005) und Gilles Deleuze. Ein
e Einführung (1997).