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Neuerscheinungen 2016

Stand: 2020-02-01
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Mimika Cranaki

Contre-Temps


Edition Romiosini/Belletristik
8. Aufl. 2016. 248 S. 205 mm
Verlag/Jahr: EPUBLI 2016
ISBN: 3-946142-18-4 (3946142184)
Neue ISBN: 978-3-946142-18-8 (9783946142188)

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Kyveli bleibt eine Fremde, ihre Entscheidungen wollen nie richtig in ihre Lebenssituation passen. In der Einsamkeit findet sie ihre existenzielle Freiheit, die aber für ihr Leben nutzlos ist.
Kyveli, eine musikalische und intelligente junge Frau, lebt während der schlimmsten Jahre in Athen, als die deutsche Besatzung und der Bürgerkrieg Hungersnot und Tod mit sich brachten. Eigentlich. Denn diese Realität existiert in ihrer Geschichte nicht; Kyveli bleibt in ihrer Welt stets eine Fremde, schon seit sie als kleines Kind ihre Mutter verlor. Wie in Distanz zu sich selbst und immer contre-temps, in einem widrigen Umstand, verliebt sie sich als junge Musikstudentin in Spiros, mit dessen verletzlicher Intelligenz und Fürsorge sie zu der Zeit nichts anfangen kann. Nach dem Krieg geht sie nach Paris und heiratet ihre erste Liebe Aris, einen virilen Draufgänger Doch die Umstände sind wieder nicht günstig, denn nun, im Paris der Nachkriegszeit, fehlt ihr die Sensibilität von Spiros. Wieder geht sie fort und sucht anderswo nach Glück und Freiheit.
Der Roman, 1946 in Paris geschrieben, erschien nur wenige Jahre nach Sartres Ekel und Camus Der Fremde; Mimika Cranaki, später Professorin für deutsche Philosophie in Paris, lässt ihre Heldin in diesem Zusammenhang handeln: In der Einsamkeit und der Entfremdung von sich selbst findet sie ihre existenzielle Freiheit, die jedoch für ihr soziales Leben nutzlos bleibt.
Cranaki, Mimika
Mimika Cranaki wurde 1922 in Lamia geboren und studierte Jura, Politikwissenschaften und Musik in Athen. Schon als junge Frau wurde sie wegen ihrer kritischen Haltung zweimal von der Metaxas-Diktatur verhaftet, während des Zweiten Weltkriegs kämpfte sie mit der kommunistischen Resistance gegen die Besatzung. 1945 erhielt sie ein Stipendium der französischen Regierung und emigrierte nach Paris, zusammen mit weiteren jungen griechischen Linksintellektuellen, die Repressalien in Griechenland zu befürchten hatten. Sie promovierte an der Sorbonne über Emil Lask, war wissenschaftliche Mitarbeiterin im Centre National de la Recherche Scientifique und schrieb regelmäßig für griechische und französische Zeitungen und Zeitschriften, u.a. für Sartres Temps Modernes. 1958 wurde sie Professorin für deutsche Philosophie an der Universität Nanterre. Sie arbeitete als Rundfunkproduzentin für den Sendera "France-Culture", für den sie in Anlehnung an ihren Roman Nationalität: Philhe
llene am 14.1.1996 die Sendung "Les philhellènes; voix de nulle part" produzierte. Cranaki starb 2008 in Paris.

Hildebrand, Birgit
Birgit Hildebrand, in Regensburg geboren, lehrte viele Jahre an der Deutschen Abteilung der Aristoteles-Universität in Thessaloniki. Seit 1989 übersetzt sie neugriechische Literatur, hauptsächlich Prosawerke. 2001 Deutsch-Griechischer Übersetzerpreis für Pavlos Matessis´ Tochter der Hündin, 2014 Griechischer Staatspreis für Übersetzung für Christos Ikonomous Warte nur, es passiert schon was. Heute lebt sie in Berlin.