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Neuerscheinungen 2016

Stand: 2020-02-01
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Christine Magin

Die Inschriften der Stadt Stralsund


2016. 584 S. 72 Tafeln, 163 Meisterzeichen und Hausmarken, 1 Faltkarte. 27 cm
Verlag/Jahr: REICHERT 2016
ISBN: 3-9549014-3-9 (3954901439)
Neue ISBN: 978-3-9549014-3-2 (9783954901432)

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In 454 Katalogartikeln erfasst diese kommentierte Edition die lateinischen und deutschen Inschriften Stralsunds, der neben Lübeck wichtigsten Hansestadt des südlichen Ostseeraums im 14. und 15. Jahrhundert. Vor allem die Ausstattung der Pfarrkirchen St. Nikolai, St. Marien und St. Jakobi mit Grabmälern, Porträts, Vasa sacra und Leuchtern dokumentiert Formen der Frömmigkeit vor und nach der Reformation ebenso wie individuelle, familiäre und städtische Selbstdarstellung. Verschiedene Beigaben wie etwa ein umfangreicher Tafelteil ergänzen die Edition, in der Einleitung wird der Inschriftenbestand charakterisiert und mit der Stadt- und Regionalgeschichte verknüpft.
In 454 Katalogartikeln erfasst diese kommentierte Edition die lateinischen und deutschen Inschriften Stralsunds, der neben Lübeck wichtigsten Hansestadt des südlichen Ostseeraums im 14. und 15. Jahrhundert. Die historische Bedeutung Stralsunds spiegelt sich in der inschriftlichen Überlieferung dieser Zeit, aber auch aus späteren Jahrhunderten ist eine Vielzahl einzigartiger epigrafischer Denkmäler erhalten. So dokumentiert vor allem die Ausstattung der Pfarrkirchen St. Nikolai, St. Marien und St. Jakobi Frömmigkeitsformen vor und nach der Reformation. Von besonderem Interesse ist das spätmittelalterliche Inventar von St. Nikolai, etwa zahlreiche Retabel und Kelche sowie die große astronomische Uhr von 1394. Bislang nur wenig zur Kenntnis genommen wurde die umfangreiche neuzeitliche Ausstattung dieser Kirche in Form repräsentativer Grabmäler von Bürgermeistern, Amtsträgern und deren Angehörigen sowie einer ganzen Reihe von Porträts lutherischer Geistlicher. Diese erstmals erschlossenen Porträts sind ebenso wie große Epitaphien an den Kirchenwänden und etwa 200 Grabplatten aufschlussreiche Zeugnisse für die Sozial- und Familiengeschichte der städtischen Ober- und Mittelschichten. Inschriften auf vielen Leuchtern und Kelchen zeigen die Verbundenheit von Personen und Korporationen mit ihren Kirchen. Aus dem Besitz der Zünfte stammen Pokale, Truhen, Sammelbüchsen und Sargschilder, die von der wirtschaftlichen und sozialen Bedeutung der örtlichen Handwerkskorporationen zeugen. Auch das Selbstbild der Stadt Stralsund spiegelt sich in repräsentativen Inschriften, die bedeutsame Ereignisse der Stadtgeschichte in Erinnerung rufen und das Streben nach städtischer Autonomie gegenüber dem pommerschen Herzogshaus dokumentieren.
Der Katalog präsentiert nicht nur die im Original erhaltenen Inschriften, sondern auch solche, die nur noch in älteren Abschriften und Abbildungen überliefert sind. Der jeweilige Inschriftenträger, sein Erhaltungszustand, vorgenommene Restaurierungen und die Platzierung der Inschriften werden genau beschrieben. Die Texte werden unter Auflösung der Abkürzungen wiedergegeben, lateinische und längere niederdeutsche Inschriften werden übersetzt. Der anschließende Kommentar behandelt wichtige historische Aspekte besonders zur Personen-, Text- und Objektgeschichte. Eine ausführliche Einleitung verknüpft den Inschriftenbestand mit der Stadt- und Regionalgeschichte und wertet die Inschriften und Inschriftengruppen unter verschiedenen Fragestellungen aus. Zahlreiche Register erschließen den Katalogteil. Ein ausführlicher, teilweise farbiger Tafelteil, ein Kirchengrundriss sowie Zeichnungen aller Hausmarken und Meisterzeichen ergänzen und illustrieren die Edition.
"Der opulente Band mit 584 Seiten, dem Kirchengrundriss von St. Nikolai, 41 farbigen und 151 schwarz-weiß Abbildungen sowie detaillierten Registern lässt keine Wünsche offen. [...] Über die Fachwissenschaft hinaus eröffnet der Inschriftenband ein faszinierendes Panorama der Stralsunder Stadt-, und Kirchengeschichte, das zu eigenen Exkursionen in die wieder aufgeblühte pommersche Hansestadt am Sund einlädt, die sich bereits 1525 als eine der ersten Städte zum evangelischen Glauben bekannte. Dieser Inventarband ist ein Meilenstein bei der Erforschung Stralsunds als der nach Lübeck wichtigsten Hansestadt des südlichen Ostseeraums im 14./15. Jahrhundert."

Von: Martin Holz
In: Die Pommersche Zeitung, Folge 21/17, 27. Mai 2017, S. 14.