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Lea Bloch

"Ich glaubte ins Paradies zu kommen"


Leben und Überleben des Flüchtlings Kurt Bergheimer in der Schweiz
2018. 196 S. 36 SW-Abb. 22.5 cm
Verlag/Jahr: CHRONOS 2018
ISBN: 3-03-401431-7 (3034014317)
Neue ISBN: 978-3-03-401431-1 (9783034014311)

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Der jüdische Jugendliche Kurt Bergheimer flüchtete 1942 vor den Nazis in die Schweiz. Was als ein vorübergehender Aufenthaltsort vorgesehen war, wurde zu einem Ort des Neuanfangs. Kurt ging zahlreiche Beziehungen auf verschiedenen Ebenen ein, die ihn herausforderten und mit Schwierigkeiten konfrontierten, ihm aber auch die Chance boten, neue Zuversicht zu schöpfen. Anhand seiner Biografie zeigt die Autorin, wie sich die Flucht auf die Existenz eines Überlebenden auswirkt.
Als Kurt Bergheimer, später Bigler (1925-2007), in der Schweiz Zuflucht suchte, war er allein, mittellos und ungebildet. Es gelang ihm, in der Schweiz wichtige Beziehungen aufzubauen. Einige gestalteten sich schwierig, andere halfen ihm, sich in seinem neuen Leben zurechtzufinden. Nach der Internierung absolvierte Kurt die Matura, erhielt bei seiner Adoptivmutter ein Zuhause, schloss ein Hochschulstudium ab, fand im Lehrerberuf eine erfüllende Tätigkeit und wurde Schweizer Staatsbürger. Diese biografischen Wendepunkte und sein starker Wille ermöglichten es ihm, ein selbstbestimmtes und chancenreiches Leben zu führen. Doch die Trennung von den Eltern und die Flucht hinterliessen bleibende, tiefe Wunden. Das Dasein als Flüchtling und Überlebender war ein Kampf gegen äussere wie auch gegen innere Kräfte.
Die Studie wirft einen Blick auf den Umgang mit Flüchtlingen in der Nachkriegszeit und beleuchtet, wie sich der Holocaust auf Jugendliche auswirkte.
Vorwort von Margrith Bigler-Eggenberger

1. Zu diesem Buch

2. "Unser Glück ging in Scherben": Kurt Bergheimer 1925-1942
Mannheim
Leben während des NS-Regimes und Deportation
Camp de Gurs und Rivesaltes
Kurt in Frankreich
Flucht in die Schweiz

3. Zur Flüchtlingspolitik der Schweiz
Politik und Praxis gegenüber Schutzsuchenden
Überleben in der Internierung

4. Flüchtlingsleben
"Ich bin kein heimat- und staatenloser Mensch mehr": Beziehung zur Schweiz
Bleiben oder weiterwandern?
Internieren und kontrollieren
Einbürgerung
"Besten Dank für alle Bemühungen": Beziehungen zu zivilen Institutionen
Internierungslager Davesco
Verein Schweizerischer Jüdischer Fürsorgen (VSJF)
Bildungsinstitutionen
"Kampf um Integration in Gesellschaft": Gesellschaftliche Beziehungen
"Was wäre ich ohne sie?": Persönliche Beziehungen
"Ich frage mich nach dem Sinn von all dem Elend": Selbstbeziehung
Sehnsucht nach den Eltern, Verlangen nach einer Freundin
Einsamkeit und Suche nach dem Sinn des Lebens

5. Das Leben als Überlebender
"Keine andere Lehrperson hat uns so viel Menschlichkeit entgegengebracht": Tätigkeit als Lehrer
"Er sagte, was er dachte": Nebenberufliche Tätigkeiten
"Ich bin beinahe schon ein eingefleischter Ehemann": Eine neue Beziehung aufbauen, alte Kontakte pflegen
"Der Antragsteller ist als Jude verfolgt worden": Wiedergutmachung
"Fertiggeworden bin ich mit der Vergangenheit nicht": Selbstbeziehung

6. Beziehungen, Wandlungen, Reflexionen
Abhängigkeiten und Widerstand
Vom religiösen Juden zum jüdischen Atheisten
Vom gutbürgerlichen Sohn zum mittellosen Flüchtling
Vom ungebildeten Flüchtling zum Dr. phil.
Vom Flüchtling zum Überlebenden
Von der Trauer zum Vertrauen
Von Abhängigkeit hin zur Selbstbestimmung
Identitätsentwürfe
Reflexionen
Ein Fazit

7. Quellen- und Literaturverzeichnis
8. Anhang
Tabellarischer Lebenslauf
Kurts Fluchtroute von St. Pierre de Fursac nach Annemasse
Quellen und Methodik
Das Vorgehen