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Stand: 2020-02-01
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Laura Goldenbaum

In testimonium veritatis


Der Bronzegisant als Totenabbild im italienischen Quattrocento
2018. 512 S. mit 19 farbigen und 166 schwarzweißen Abbildungen. 240 mm
Verlag/Jahr: DEUTSCHER KUNSTVERLAG 2018
ISBN: 3-422-07469-4 (3422074694)
Neue ISBN: 978-3-422-07469-9 (9783422074699)

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Das wirklichkeitsgetreue, in Bronze gegossene Abbild des Verstorbenen hielt im 15. Jahrhundert Einzug in die italienische Erinnerungs- und Grabkultur. Die Autorin untersucht die bronzenen Grabfiguren von Päpsten, Bischöfen, Rechtsgelehrten und Kardinälen als Werkgruppe und begibt sich auf die Suche nach der biografischen Spur der Dargestellten. Es entsteht ein lebendiges Bild des geistigen und kreativen Umfelds, in dem sich ausführende Künstler und Auftraggeber bewegten. Das kostbare Material Bronze eröffnete neue Gestaltungsspielräume: So erlaubte es die Herstellungstechnik der bronzenen Liegefigur, Abgüsse, insbesondere des Gesichts, aber auch von Stoffdraperien in den Entwurf einzubinden, um ihr die Aura des Lebensechten zu verleihen und den Verlust berührbar zu machen. Strömungen wie Scholastik, Humanismus und vor allem die theologischen Konsequenzen von Aristotelismus und Averroismus hatten Anteil an der Schöpfung dieses Totenbildnisses.
Dank I Einleitung Der Bronzegisant als Forschungsgegenstand Die verlockende Materialität des Werkstoffs Bronze II Vom ewigen Leben zum ewigen Tod - Die Entwicklung des Bronzegisants in Europa II.1 Offenes vs. geschlossenes Auge - Die Bronzegisants Rudolfs von Rheinfelden ( 1080) und Wolfhards von Roth ( 1302) II.2 Die Liegefigur als Bildnis des aufgebahrten Leichnahms in Italien III Aus der Fläche in den Raum - Das italienische Totenbildnis im Flachrelief III.1 Die Bronzegrabplatte des Fra Leonardo Dati ( 1425) in Santa Maria Novella, Florenz III.2 Die Bronzegrabtafel des Giovanni Pecci ( 1427) im Dom zu Siena III.3 Die Bronzegrabtafel Martins V. ( 1431) in San Giovanni in Laterano, Rom III.4 Abschied von der Bildfläche - Die Bronzegrabtafel des Francesco Sansoni ( 1499), S.Croce in Florenz Farbtafeln IV Den Verlust berührbar machen und den Raum mit dem Gewesenen teilen - Der dreidimensionale Bronzegisant im frühen und mittleren Quattrocento IV.1 "la gloria de metalli" - Die Herausforderungen des Bronzegusses IV.2 Goldglänzendes Abbild wider den Gesichtsverlust - Der Bronzegisant des Baldassare Coscia 1419) im Florentiner Baptisterium IV.2.1 "Quis est iste ipse?" - Aufstieg und Fall des Baldassare Coscia quondam papa Johannes XXIII. IV.2.2 Exequien, Leichnam und Totenabbild als Koordinaten der Coscia-Verehrung IV.2.3 Die Aura des lichtstrahlenden Goldes - Bronzebildnis und Votivreliquiar als Partizipanten an der Materie des Göttlichen IV.2.4 "Der Tote ist der Mittelpunkt des Ganzen" - Der Bronzegisant Baldassare Coscias im Florentiner Baptisterium IV.3 Zeugniswert des Körpers - Der Bronzegisant des Mariano Sozzini ( 1467) als ´leibliches Prägemal´ (´caracter carnalis´) IV.3.1 "per la virtute illustre et immortale" - Leben und Wirken Mariano Sozzinis IV.3.2 l´uomo universale versus l´habitus di giurista - Zum Selbstverständnis des Rechtsgelehrten IV.3.3 La morte preziosa e l´arte di ben morire - Exequien und Leichenrede IV.3.4 "Ab ipsa sepulchrali umbra" - Das unverwirklichte Grabmalsprojekt in San Domenico IV.3.5 "è di bronzo una molto bella figura giacente" - Eine Chronik der Rezeption des Bronzegisants IV.4 Der Abdruck als Faszinosum - Zur innovativen Gusstechnik des Bronzegisants am Beispiel der Grabfigur Mariano Sozzinis IV.5 Der Makel als Kostbarkeit - Der Umgang mit der Realdefinit-Methode IV.6 similitudo individualis und imagine expressa - Physiognomische Konzeptionen im Quattrocento IV.7 "Ich aber will schauen dein Antlitz in Gerechtigkeit" - Die Verkörperung der rechtsphilosophischen Anschauung im Bronzegisant IV.8 De forma resultante in speculo - specchio vs. calco IV.9 Varietas veritatis - veracitas-Diskurse IV.10 Anima forma corporis - Der Diskurs um Materie und Form und der Bronzegisant als signaculum corporale V Hoc est corpus meum - Die dreidimensionalen Bronzegisants von Papst und Kardinal gegen Ende des Quattrocento V.1 Authentizität und Wahrheit - Der Bronzegisant Sixtus´ IV. ( 1484) V.1.1 "Ad ugniuno pare vedere principio d´un novo mundo" - Das Wirken Sixtus´ IV. V.1.2 "Una tomba di corpo fusario" - Grabkapelle und Monument V.1.3 Zeichenhafte Inszenierung: Der Grabmalsaufbau V.1.4 "´l propio modello per nothomia et ogni nervo et osso" - Das Totenabbild Sixtus´ IV. V.1.5 a terra elevatum - Der aufgebahrte Leichnam und das castrum doloris V.1.6 "niger, deformis et inflatum" - Die Ambivalenz von Amtskörper und Leichnam im kurialen Totenzeremoniell V.1.7 Die Metaphorik des Corpus mysticum für Königseffigie und Gisant V.1.8 Konkretion und Ritual, sehen und berühren: Die Wirksamkeit des Freigrabmals V.2 Strategien der Vergegenwärtigung: Der Kardinal Pietro Foscari ( 1485) und sein Bronzedouble V.2.1 Die wechselhafte Geschichte eines verkannten Kardinalsgrabmals V.2.2 Annäherung an Maestro Giovanni di Stefano und das künstlerische Umfeld in Siena V.2.3 Der späte Triumph Pietro Foscaris V.2.4 Strategien der memorialen Selbstinszenierung: Die Della-Rovere-Kirche S.Maria del Popolo und die Grabkap