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Roberto Arlt, Bruno Keller, Ricardo Piglia, Carsten Regling (Beteiligte)

Die sieben Irren


Mit e. Nachw. v. Ricardo Piglia
Mitarbeit: Regling, Carsten; Piglia, Ricardo; Übersetzung: Keller, Bruno
2018. 320 S. 210 mm
Verlag/Jahr: WAGENBACH 2018
ISBN: 3-8031-3299-1 (3803132991)
Neue ISBN: 978-3-8031-3299-4 (9783803132994)

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Grell und grotesk wie ein Gemälde von George Grosz und wuchtig wie ein Kinnhaken: Roberto Arlts eindrucksvolles Porträt revolutionärer Gewalt und des politischen Wahns der zwanziger Jahre - in einer sorgfältig neu bearbeiteten Übersetzung.
Remo Erdosain schlafwandelt durch die Tage. Der gescheiterte Erfinder steht, wie so vieles in diesem Roman von 1929, am Rande des Abgrunds: Er hat Geld unterschlagen, das Gefängnis wartet, in Wahnvorstellungen sieht er eine Giftwolke über der Stadt.
Erdosain treibt durch Massen und Gassen von Buenos Aires, durch Bordelle und Kaffeehäuser, trifft auf Schäbige und Verrückte - bis er einer Gruppe sendungsbewusster Verschwörer in die Hände fällt: ein melancholischer Zuhälter, ein apokalyptischer Apotheker, eine Prostituierte, ein Goldgräber. Unter der Leitung des "Astrologen" planen die Irren nicht weniger als die Revolution. Doch für den großen Umsturz braucht es zuerst einen kleinen Mord.
"Die sieben Irren" ist ein moderner Klassiker der lateinamerikanischen Literatur, der in eine Reihe mit den monumentalen Großstadtromanen von Dos Passos und Döblin gehört. In Arlts armen Teufeln, revolutionären Träumern und größenwahnsinnigen Sozialingenieuren treten die politischen Verwerfungen der zwanziger und dreißiger Jahre prägnant hervor - auch die jenseits von Argentinien: Die Farce kommt vor der Tragödie.
"Um es kurz zu machen: Arlt ist der Vater des modernen argentinischen Romans. Er ist der wichtigste argentinische Schriftsteller, der größte." Ricardo Piglia "Arlt ist schnell, einer, der ins Risiko geht, anpassungsfähig, ein Überlebenskünstler. Arlt ist ein Russe, ein Dostojewski-Charakter." Roberto Bola¤o "´Die sieben Irren´ ist eines der großen Bücher des 20. Jahrhunderts." The Guardian "Ähnlich wie Döblin in ´Berlin Alexanderplatz´, das im selben Jahr erschien, entwickelte Arlt eine expressive Sprache und innovative Erzähltechnik. Damit wurde er zum Vorbild für andere lateinamerikanische Schriftsteller." Peter B. Schumann, Deutschlandfunk
Roberto Arlt, 1900 als Sohn gerade erst ausgewanderter Eltern, einer Österreicherin und eines Preußen, in Buenos Aires geboren. In der Familie sprach man Deutsch, auf den Straßen von Buenos Aires lernte er die Gassen- und Gaunersprache ¯Lunfardo®. Als Autodidakt schrieb Arlt Romane, Erzählungen, Dramen und vor allem zahlreiche Kolumnen über seine Heimatstadt, wo er bis zu seinem frühen Tod 1942 lebte. Daneben versuchte er sich erfolglos als Erfinder, beispielsweise eines unzerreißbaren Damenstrumpfs. Zu Lebzeiten für seinen ´niederen´ Stil harsch kritisiert und nahezu unbekannt verstorben, wurde er erst von Julio Cortázar und besonders Ricardo Piglia wiederentdeckt. Heute zählt Roberto Arlt, neben seinem Zeitgenossen und literarischen Antagonisten Jorge Luis Borges, zu den einflussreichsten modernen Autoren Argentiniens. ¯Die sieben Irren® von 1929 ist sein wichtigster Roman.