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Torben Grüter

111 Gründe, den MSV Duisburg zu lieben


Eine Liebeserklärung an den großartigsten Fußballverein der Welt. Mit 11 Bonusgründen!
Aktualisierte und erweiterte Neuausgabe. 2018. 272 S. 190 mm
Verlag/Jahr: SCHWARZKOPF & SCHWARZKOPF 2018
ISBN: 3-86265-734-5 (3862657345)
Neue ISBN: 978-3-86265-734-6 (9783862657346)

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Wie man Leidenschaft durch Leiden schafft - die Mannschaft, die den Zebratwist tanzt, führt ihre Fans durch Himmel und Hölle.

Kann man es tatsächlich irgendwie erklären, warum man am MSV Duisburg hängt? Man kann - und das mindestens 111 Mal. Der Meidericher Spielverein ist mehr als ein einzelnes Spiel, mehr als eine Saison, mehr als ein Zwangsabstieg. Zugegeben: "Neuanfang" und "Fahrstuhlmannschaft" sind hier zwei Begriffe, die in das Leitbild aufgenommen werden sollten.

Äußerst schwierige Zeiten hat der MSV hinter sich - und diese Wochen und Monate haben gezeigt, mit welcher Leidenschaft die Anhänger wirklich hinter dem Verein stehen. Bei manchen Spielen möchte man vielleicht lieber einem Panflötenvirtuosen lauschen.

Aber es geht um mehr: Es sind die Menschen, mit denen man gemeinsam leidet und bei Erfolgen umso ausgelassener feiert. Es geht um gemeinsame Geschichten, die umso mehr im Gedächtnis bleiben, wenn es davon sowohl schlechte als auch gute gibt - wie im Leben allgemein.

DAS THEMA

Noch tiefer im Westen als so manch anderes Stadion liegt das heimische Rund des Meidericher Spielvereins - ja, da gibt es nur einen und dieser ist etwas ganz Besonderes. Der MSV Duisburg ist Gründungsmitglied der Bundesliga und hat sich in den vielen Jahren seiner Vereinsgeschichte in Fußball-Geschichtsbüchern verewigt - sicherlich nicht nur mit positiven Schlagzeilen und Ergebnissen. Aber der Club gehört mit all seinen Facetten untrennbar zur Stadt und zu den Menschen.

Auch wenn es nicht um Champions League, Meisterschaft und seit 2011 auch vorerst nicht mehr um die Bundesliga geht: Für viele ist die Zugehörigkeit zum MSV nicht nur selbstverständlich, sondern eine Leidenschaft seit Generationen. Diesen Verein zu lieben ist manchmal schwer, aber man steht zu ihm. Man nimmt ihn so, wie er ist: ganz und gar nicht makellos, aber ohne Allüren.

EINIGE GRÜNDE

Weil der MSV mit dem Zebratwist den Klassiker aller Vereinshymnen hat. Weil selbst in der dritten Liga die Stimmung erstligatauglich ist. Weil die Fans, wenn der Verein am Rande des Abgrundes steht, ohne Wenn und Aber Flagge bekennen. Weil der MSV Leidenschaft durch Leiden schafft. Weil in Zeiten der Existenzangst sogar sonst rivalisierende Vereine anreisen, um ihre Solidarität zu verkünden. Weil der MSV Charaktere hervorbrachte, die Ruhrgebietsmentalität verkörpern, mit allen Ecken und Kanten - das Herz stets auf der Zunge. Weil manche Fans wirklich ihr letztes Hemd geben. Weil sich Neuzugänge auf Stadion und Fans freuen. Weil das MSV-Stadion ein Dojo für kontaktlose Kopfnüsse ist. Weil nur in Duisburg Polizeikommissare auch mal nackt ein Nickerchen im Mittelkreis machen. Weil kein anderer Verein es schafft, an seinem 111-jährigen Jubiläum zwangsabzusteigen.
"Der Abpfiff droht zu ertönen, die Stoppuhr im Berliner Olympiastadion setzt eine Acht nach vorne. Einige verlassen bereits das Olympiastadion, verpassen jedoch eine der denkwürdigsten Szenen der Meidericher Fans: Man verabschiedet sich gebührend. Alle Utensilien, die irgendwie zum Greifen nahe sind, werden aufgehoben und ihrem eigentlichen Zweck zugeführt. Meidericher SV, Meidericher SV. Eine ganze Kurve erhebt sich, als würde es 1:0 für Duisburg stehen. Ein ganzes Stadion lauscht den Gesängen der Zebras. Die eine oder andere Träne kündigt sich erneut an - dieses Mal aber wegen ebenso unerwarteter wie überwältigender Szenen aus den Fanblöcken, die am Ende selbst von erstaunten Schalker Fans applaudiert werden.

Nach einer glasklaren Niederlage überwiegt bei den meisten Duisburgern Dankbarkeit gegenüber ihrer Mannschaft, eine zur Abwechslung mal positivere Saison mit teilweise sensationellem Fußball erlebt zu haben. Einige Rückfahrten werden zu ausgelassenen Partys - in Duisburg feiert man eben auch einmal bescheiden die eine oder andere Niederlage." Torben Grüter