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Neuerscheinungen 2018

Stand: 2020-02-01
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Lotte Bormuth

Mosaiksteine meines Lebens


2018. 335 S. 18.7 cm
Verlag/Jahr: FRANCKE-BUCHHANDLUNG 2018
ISBN: 3-86827-704-8 (3868277048)
Neue ISBN: 978-3-86827-704-3 (9783868277043)

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Geschichten aus "Und doch lacht mir die Sonne" & "Meines Lebens bunte Blätter".

1934 erblickt Lotte Bormuth in Bessarabien das Licht der Welt. Mit Beginn des Zweiten Weltkriegs wird die Familie nach Polen umgesiedelt und flieht schließlich 1945 in den Westen. Der Neuanfang als Flüchtlingsfamilie ist nicht leicht. Auf einer christlichen Freizeit findet Lotte schließlich zum Glauben und lädt auch andere zum Glauben ein. Noch immer ist es ihr ein Anliegen, die Menschen in ihrem Umfeld für Gott zu gewinnen. Davon zeugen die vielen Erlebnisse in diesem Buch.
Wie Blätter in meiner Hand. Mein Leben
In der sengenden Mittagsglut sind die Straßen wie leer gefegt. Nur ein paar zottige Hunde trotten träge über das heiße Pflaster. Sie suchen Schutz vor der heißen Sonne im Schatten eines Baumes. Ich sitze im Gras. Ein kleiner Bach plätschert vor mir dahin und fächelt mir etwas Kühle zu. In meiner Hand halte ich einen Strauß von Margeriten, Mohn- und Kornblumen. An einem Rain habe ich sie gepflückt. Ich liebe diese Feldblumen. Sie bringen wunderbare Farbtupfer in ein vom Wind bewegtes Getreidefeld. In tiefen, fast schwermütigen Gedanken versunken streicht mein Leben an mir vorüber. Dabei werfe ich, eigentlich ohne rechten Grund, eine Blume nach der anderen in den Bach. Seine Wasser überspülen und tragen die Blüten fort. Einige werden auch in die Tiefe gerissen und tauchen nicht mehr vor mir auf.
So ist mein Leben, muss ich denken. Wie die Blüten in der plätschernden Flut ist es dahingeflossen, manchmal ruhig, ja fast träge und dann wieder in wirbelndem Strudel sich fast überstürzend. Was ist aus meinen Träumen und Wünschen geworden? Wie viele Menschen haben mich in meinem Lauf begleitet, mich mit Liebe überschüttet, sind mir Mutmacher und Helfer geworden?
Aber gab es nicht auch die Menschen und Mächte, die sich so bedrohend, ja zerstörerisch in mein Dasein gedrängt und sich mir in den Weg gestellt haben? Wie habe ich es schaffen können, dass ich trotz dieser Gefahren das biblische Alter habe erreichen können?
Und dann taucht die noch viel bedeutsamere Frage in mir auf: Wird mein Leben Bestand haben, wenn ich dem eigentlichen Ziel, der Vollendung in Gottes Herrlichkeit, entgegengehe und vor meinem Richter stehe?
Was sagt der Psalmist über diese Zeitspanne hier auf Erden?
"Denn tausend Jahre sind vor dir wie der Tag, der gestern vergangen ist und wie eine Nachtwache. Du lässest die Menschenkinder dahinfahren wie einen Strom, sie sind wie ein Schlaf, gleichwie Gras, das doch bald welk wird, das frühe blüht und bald welk wird und des Abends abgehauen wird und verdorrt."
Diese Wahrheit in der Tiefe ihrer Bedeutung zu erfassen, wäre zu schwer und bedrückend, gäbe es da nicht auch das andere Wort zu Beginn des Psalms 90:
"Herr Gott, du bist unsere Zuflucht für und für. Ehe denn die Berge wurden und die Erde und die Welt geschaffen wurden, bist du, Gott, von Ewigkeit zu Ewigkeit. Der du die Menschen lässest sterben und sprichst: Kommt wieder, Menschenkinder!
Denn tausend Jahre sind vor dir wie ein Tag, der gestern vergangen ist und wie eine Nachtwache."
Daran will ich mich halten und mich freuen. Welch eine wunderbare Zusage! Gott ist immer da. In ihm darf ich mich bergen und fröhlich sein in all meinem Tun. Es macht mir Lust, diesem Gedanken nachzugehen und meinen Lebenslauf zu betrachten. Ich will mein Dasein wie einen Blütenstrauß in meiner Hand behalten und es bestaunen. Ich will diesen Blütenzauber, so wie er mir bewusst wird, aufleuchten lassen. Dankbar will ich sagen: Ich gedenke der vorigen Zeiten und mein Herz ist fröhlich in meinem Gott.