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Stand: 2020-02-01
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Bernd Stenzig

Das Märchen vom lieben Gott


Heinrich Vogelers Friedensappell an den Kaiser im Januar 1918
2018. 120 S. 48 Abb. 24.7 cm
Verlag/Jahr: DONAT 2018
ISBN: 3-943425-59-2 (3943425592)
Neue ISBN: 978-3-943425-59-8 (9783943425598)

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Der Friedensappell des Worpsweder Malers Heinrich Vogeler (1872-1942) an Kaiser Wilhelm II. - nachträglich vom Künstler "Das Märchen vom lieben Gott - Brief eines Unteroffiziers an den Kaiser im Januar 1918 als Protest gegen den Frieden von Brest-Litowsk" genannt - gehört zu den berühmtesten deutschen Künstlerschriften des 20. Jahrhunderts. In jüngerer Zeit ist zusätzlich noch Vogelers Brief an die Oberste Heeresleitung bekannt geworden, der direkt ausspricht und weiter ausführt, was der Kaiserbrief in die Form einer Dichtung kleidet.
Vogelers Briefe klagen die Verlogenheit einer deutschen Politik an, die einen Verteidigungskrieg versprochen hat und einen Eroberungskrieg führt und sich dabei auch noch auf das Christentum beruft. Und sie fordern den Kaiser zur Umkehr, ethischen Besinnung und zum Abschluss eines ehrlichen Friedens auf, der nicht gleich wieder den Keim eines neuen Krieges in sich trägt. Unteroffizier Heinrich Vogeler setzt mit seiner Tat, die dem Elend des Ersten Weltkriegs ein Ende bereiten soll, sein Leben aufs Spiel - und verwirkt es auch fast, kommt aber mit der Einweisung ins "Irrenhaus" und anschließender Polizeiaufsicht noch glimpflich davon.
Heinrich Vogeler hat mit seinem Friedensappell vom 20. Januar 1918, der seinem Leben und Wirken eine neue Richtung eröffnete, aus innerster Notwendigkeit ein Beispiel moralischer Größe gegeben, mag seine Tat auch illusionär anmuten. Die Deutsche UNESCO-Kommission spricht von der Handlung eines Menschen, "dessen Friedensbrief an Kaiser Wilhelm II. als kühnes Friedensvorhaben in die Geschichte einging - und dessen Verhalten auch heutige Generationen beeindruckt". Ein Buch über die Umstände und Folgen von Heinrich Vogelers Friedensappell in Deutschland und - nach seiner Übersiedlung im Juni 1931 - in der Sowjetunion.
Stenzig, Bernd
Jg. 1943, Dr. phil., studierte Deutsche Sprache und Literatur, Geschichte, Philosophie und Pädagogik in Hamburg. Nach seiner Habilitation (2006) Privatdozent und Hochschullehrer am Institut für Germanistik der Universität Hamburg. Zahlreiche Veröffentlichungen, u.a. zur Studienreform und zur Literatur und Kunst der Jahrhundertwende (besonders Franz Kafka, Reinhard Goering, Heinrich Vogeler). 1994-2013 Vorsitzender des Kuratoriums der Worpsweder Kunststiftung Friedrich Netzel (Worpsweder Kunsthalle). Seit 1994 Mitglied der Gesellschaft für bedrohte Völker.