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Stand: 2020-02-01
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Karin Strobel

Farb Kapriolen


Retrospektive 2000 - 2018. Bilderbuch
Mitarbeit: Strobel, Karin
2018. 36 S. 21 x 29.7 cm
Verlag/Jahr: KINZEL 2018
ISBN: 3-9554410-5-9 (3955441059)
Neue ISBN: 978-3-9554410-5-0 (9783955441050)

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Das ´Informelle´ im Werk von Karin Strobel
Es ist der Mut zur Freiheit, den "informelle" Künstlerinnen und Künstler in sich tragen. Er kennzeichnet die Aufbruchsstimmung einer ganzen Künstlergeneration in den Jahren nach dem Zweiten Weltkrieg, die radikaler war als manche anderen Tendenzen in der Postmoderne.
Der Begriff ´Informel´ meint eigentlich keinen einheitlichen Gestaltungsstil, sondern charakterisiert vielmehr eine künstlerische Haltung, die das klassische Form- und Kompositionsprinzip ebenso ablehnt wie die strenge geometrische Abstraktion.
Genau darin liegt der Freiraum im Kunstschaffen der ´Informellen´.
Es wird eine gegenstandlose, offene und prozessuale Bildform angestrebt.
Karin Strobel gehört zu dieser neuen Künstlergeneration, wenngleich auch sie noch erkennbar in der traditionellen Bildgestaltung verwurzelt ist. Darin liegt jedoch der Reiz einer Retrospektive, diesen Entwicklungsprozess nachvollziehen zu können.
Es ist das Lebensalter der Künstlerin und ihre berufliche Biographie als Innenarchitektin, die sie neugierig machten auf diese neue Kunsttendenz der 50er Jahre.
So gesehen fühlte sich Karin Strobel einerseits einer traditionellen Malkunst verpflichtet und hat sich andererseits von deren Zweckbindung befreit, um Freiräume für Spontanität und Emotionalität zu schaffen.
Es gelang ihr immer konsequenter, der radikalen Abstraktion Raum in ihrem Kunstschaffen zu geben.
Im Lauf der Jahre wurden die Farben ihrer Bilder immer kräftiger und klarer. Auch die Materialsprache veränderte sich und das Werkszeug wurde mit Rakel, Spachtel, Bürste, Messer und breitem Pinsel handwerklicher.
So entwickelte Karin Strobel eine für sie neue Bildform.
Kennzeichnend für diese Arbeiten ist eine abstrakte Formsprache mit übereinander geschichteten Farbbahnen, die teilweise auf- und abgetragen werden.
Statt Gegenstände oder Formen nachzubilden oder abzubilden sind es jetzt "Malereignisse", die zum zentralen Bildgegenstand werden. Die Verlaufspuren der Gestaltung und die zeitliche Entstehung des Malprozesses sind gewollt erkennbar.
Karin Strobel folgt nunmehr dem künstlerischen Prinzip des ´Informellen´, das den Entstehungsprozess verdeutlichen und das Emotionen, Stimmungen und Spannungen sichtbar machen will.
Im Gestaltungsprozess von Karin Strobel lösen sich Linien auf und werden zu Strukturen, Flächen werden zu Erlebnisfeldern und die Farbe selbst wird entmaterialisiert und wirkt sphärisch. Dafür verwendet Karin Strobel noch andere, sehr unterschiedliche Materialien, wie Papierfetzen, Textilversatzstücke oder auch Fundstücke aus Holz oder Sand, was ihren Arbeiten zum Teil eine reliefartige Oberfläche verleiht.
Ihr Kunstschaffen ist dabei immer themengeleitet, aber niemals auf eine reine Abbildung reduziert.
Es entstehen Motiv - Kompositionen, die auch mit Titeln versehen sind. Dazu gehören Arbeiten, die mit ´Starke Frau´, ´Kreuz´, ´Blumenwiese´, ´Mauerwerk´ oder ´Hinter dem Zaun´ benannt sind. Oftmals finden sich aber Bildtitel, die einen Gefühlzustand oder ein Spannungsfeld markieren wie ´Schwingungen´, ´Gestalten´ oder ´Komplementär´. Das zeugt von einer Offenheit und einer unvoreingenommen Suche nach neuer Ausdrucksfähigkeit.
Sieht man hinter den Kunstwerken auch die Persönlichkeit der Künstlerin, so erfasst man eine Einheit von Materie, Geist und Energie.
Viele der informell gestalteten Bilder muten wie archaische Bildwelten an, die den Betrachter auf eigenwillige Farb- und Formwege führen wollen.
Für den Betrachter sind dabei die Titel der Kunstwerke eher zweitrangig. Die Faszination des ´Informellen´" im Werk von Karin Strobel wird ihn ergreifen und kann in ihm freisetzen, was die Künstlerin ihm eröffnet.
Werner Stepanek
Galerist und Bildhauer
Strobel, Karin
Karin Strobel Gruppen- und Einzelausstellungen seit 1999: Landratsamt Göppingen, Kulturmühle Rechberghausen, Rathaus Göppingen, Parksaal Bad Liebenzell, Rathaus Salach, Süßen, Rechberghausen und Ebersbach. Kreissparkasse Eislingen, Kavaliershaus Langenargen, Schloss Oppenweiler, Schloss Filseck Uhingen, Kulturnacht Göppingen, Kirbe Wangen-Oberwälden, Raum trifft Kunst, Göppingen und Ebersbach, Galerie Werner Stepanek, Galerie Mauch, Kunstnacht Bad Ditzenbach.