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Neuerscheinungen 2019

Stand: 2020-02-01
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Ella Rose

Und alles nur wegen Bollywood


2019. 329 S. 202 x 140 mm
Verlag/Jahr: EUROPÄISCHE VERLAGSGESELLSCHAFTEN 2019
ISBN: 3-03-883065-8 (3038830658)
Neue ISBN: 978-3-03-883065-8 (9783038830658)

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Fiona liebt Bollywood-Filme über alles. Endlich erfüllt sie sich ihren sehnlichsten Wunsch und reist mit ihrer Freundin nach Indien. Eigentlich will sie ja nur die Stimmung, die Farben, die Kultur, die Musik und alles, was sie so fasziniert, in sich aufsaugen, und Material für ihren Liebesroman sammeln. Doch dann trifft sie auf den reichen Hotelbesitzer Jeff, der ihr mit seinem autoritären Verhalten unfassbar auf die Nerven geht und überhaupt ist er total unausstehlich! Wäre er nicht auch gleichzeitig so unglaublich attraktiv ... Und plötzlich befindet sich Fiona mitten in ihrem eigenen schwül-heißen Bollywood-Drama!
Fiona

Der Flug und die Anreise waren lang gewesen. Die Stadt laut, die Luft erschien ihnen stickig und die Smog-Dunstglocke tat ihr Übriges dazu. Überall hupten Autos und Roller und das Stimmengewirr der vielen Menschen schien Fiona in ihrer Erschöpfung zu erschlagen. Sie schaute Äny an und sah, dass diese fasziniert, aber nicht weniger erschöpft, das ganze Leben auf Mumbais Strassen betrachtete. Sie musste lächeln. Äny war in solchen Sachen schon immer härter im Nehmen gewesen als sie. Fiona hasste es, wenn sie so lange sitzen musste und der Flug hatte ewig gedauert und sie ziemlich aufgerieben. Wenn sie hätte schlafen können, wäre das alles einfacher gewesen. Aber der Flug war unruhig verlaufen und nicht einmal die Musik aus ihren Kopfhörern hatte das Schnarchen des Sitznachbarn vor ihr übertönen können. Ausserdem bekam sie durch das lange Sitzen ein unangenehmes Kribbeln in den Beinen. Sie schwor sich, dass sie das nächste Mal ein Upgrade buchen würden. Das tat sie sich nicht noch einmal an. Aber das schwor sie sich eigentlich jedes Mal, wenn sie einen längeren Flug hinter sich hatte. Dann aber reute sie das Geld, das sie während der Reise besser investieren konnte. Äny stupste sie an und zeigte ihr ein besonders farbenfrohes Taxi. Sie lächelten sich an und plötzlich war es Fiona wirklich bewusst: Sie waren in Indien.
Vier Wochen Indien, Rundreisen, Sehenswürdigkeiten, Farbenpracht, dunkelhäutige, farbenprächtig gekleidete Menschen. Elefanten, die zwischen Autos auf den Strassen geritten wurden, frei laufende Kühe und eben Bollywood. Fiona und Äny hatten diese Reise aus Jux vor einem Jahr auf dem dreissigsten Geburtstag von Äny beschlossen.
Zu dieser Zeit war die romantische Fiona völlig bollywoodisiert, wie Äny es nannte. Und das kam daher, dass Fiona eben unheilbar romantisch war. Es begann so:
Eines Abends nach der Arbeit hatte sich Fiona müde mit einem Glas Wein vor die Flimmerkiste gesetzt und wollte sich noch ein wenig entspannen. Sie zappte durch die Sender und blieb an einem Bollywood-Film hängen. Ja, Bollywood, sie hatte davon gehört und sie wusste, dass bei vielen anderen das Schauen dieser Filme verpönt war. Wenn jemand es einmal zugab, hiess es gleich vielstimmig: Spinnst du, so einen Kitsch zu schauen? Die hüpfen da immer komisch herum, singen Unverständliches und weinen immer. Das Wasser läuft ihnen wie aus geplatzten Wasserrohrleitung aus den Augen. Soooo was von übertrieben und das ewige Dingdilingdiiiing. Die meisten von ihnen schüttelten dann den Kopf und fragten sich ernsthaft, ob solche Frauen überhaupt noch therapierbar waren. Aber wie sagte Shahrukh Khan einmal so treffend: Bollywood macht glücklich.
Fiona dachte, sie würde nur kurz reinschauen. Die Saris waren wunderschön, die Männer hatten schicke Anzüge oder schön bestickte traditionelle Kleidung an. Die Musik war mitreissend, die Geschichte herzzerreissend, die Heldin wunderschön und der Held hatte ein Lächeln, das jede Frau gerne für sich beansprucht hätte. Augen so tief und leidenschaftlich, dass sogar Fiona das Gefühl hatte, dass er sie direkt aus dem Fernseher anschaute. Sie, Fiona, und zwar nur sie ... Es war wirklich kitschig und total unrealistisch. Und doch war da plötzlich so ein Gefühl. Ja, ja, Blödsinn. Fiona wusste das und trotzdem schaute sie nun schon beinahe drei Stunden, wie gesagt, eben nur mal kurz rein. Lag seit einer halben Ewigkeit ins Sofa gekuschelt unter ihrer flauschigen Decke und fluchte, weil sie kein Kleenex zur Hand hatte, um die Tränen abzuwischen, die ihr übers Gesicht liefen, als der schöne Held der eben noch schöneren Heldin seine Liebe gestand. Aber, es war ja klar: Die Familie war dagegen und so mussten die beiden eben gemeinsam leiden ... Seufz.
An diesem Abend wurde Fiona bollywoodisiert. Der Held war aber auch so was von glutäugig, was konnte denn Fiona dafür, dass sie von Haus aus einfach viel zu romantisch war?
Im Internet machte sie sich ü