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Neuerscheinungen 2019

Stand: 2020-02-01
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Wilhelm Kühlmann

Wissen als Poesie


Ein Grundriss zu Formen und Funktionen der frühneuzeitlichen Lehrdichtung im deutschen Kulturraum des 16. und 17. Jahrhunderts
2019. X, 188 S. 5 b/w ill. 230 mm
Verlag/Jahr: DE GRUYTER 2019
ISBN: 3-11-065192-0 (3110651920)
Neue ISBN: 978-3-11-065192-8 (9783110651928)

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Die Frühe Neuzeit hat in den Geschichts- und Kulturwissenschaften ein eigenes Profil gewonnen. Die Buchreihe Frühe Neuzeit dient der Grundlagenforschung in Gestalt von Editionen, Monographien und Sammelbänden. Sie strebt nicht die großräumige Überschau an, die vorschnelle Synthese oder prätentiöse Konstruktion, sondern nimmt den Umweg über die Arbeit am Detail und die Erkundung verschütteter Traditionszusammenhänge. Ein besonderer Akzent liegt auf Untersuchungen, welche die Grenzen der Fachdisziplin überschreiten.
Das vorliegende Werk schließt in knapper Form, aber in weitem Überblick mit vielen Textbeispielen und wegweisenden Anregungen eine neuralgische Lücke der Geschichte der Lehrdichtung, also des versgebundenen, mehr oder weniger ästhetisch ambitionierten Schrifttums zur Vermittlung oder poetischen Nobilitierung von Sach-, Verhaltens- und Orientierungswissen, zwischen Spätmittelalter und Aufklärung. Etablierte Autoren wie M. Opitz und F. Dedekind wie auch fast vergessene deutschsprachige Exempel (etwa von J. G. Schottelius, W. Fabry und G. Wickram) kommen nach Gebühr zur Geltung, doch fällt neues Licht besonders auf das riesige neulateinische Textfeld unter Einschluss der Jesuitendichtung (z. B. Barth, Frischlin, Xylander, Maier, Hohberg, Bidermann, Balde und viele andere). Besonders wird Wert gelegt auf eine funktionale Differenzierung der diversen, oft hybriden Textgenres (vom Merkvers bis zur altepischen Großdichtung) sowie auf exemplarische Analysen der deutschen Rezeption, auch Übersetzung, bekannter antiker wie auch italienischer Modelle (zum Beispiel Palingenius und Vida). Den Rahmen bildet die Behandlung der einschlägigen, oft kontroversen poetologischen Diskussionen von Aristoteles bis Goethe sowie, vor der weitläufigen Bibliographie, ein abschließender Ausblick auf das 18. und frühe 19. Jahrhundert.
"Das mit einer ausführlichen Bibliographie und dem obligaten Namenregister versehene, äußerst lehrreiche Wissen als Poesie wird von der Historiographie der frühneuzeitlichen Litterär- und von der literarischen Gattungsgeschichte bestimmt gerne zu Informations- und Forschungszwecken herangezogen, hoffentlich aber auch von Studierenden rege benutzt."Hanspeter Marti in: Arbitrium 2018; 36(1): 45-49
In historical and cultural studies, the Early Modern Age has developed a profile of its own. The book series Frühe Neuzeit (Early Modern Age) publishes editions, monographs and collected volumes advancing fundamental research in the field. It does not seek to produce wide-ranging overviews, premature syntheses or pretentious constructions but takes the long route of detailed work and the exploration of submerged traditional linkages. Particular emphasis is placed on studies which transcend the boundaries of individual disciplines.