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Neuerscheinungen 2019

Stand: 2020-02-01
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Moritz von Rochow

Transnationale Nomaden im Völkerrecht.


Staatsgrenzen und die Migration von Völkern. Dissertationsschrift
2019. 410 S. 1 Abb.; 410 S., 1 schw.-w. Abb. 233 mm
Verlag/Jahr: DUNCKER & HUMBLOT 2019
ISBN: 3-428-15645-5 (3428156455)
Neue ISBN: 978-3-428-15645-0 (9783428156450)

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Unberechenbare klimatische Bedingungen zwingen viele Völker zur Migration. Dort, wo solch nomadische Wanderungen willkürlich gezogenen Staatsgrenzen begegnen, fordern sie das auf Territorialstaaten aufbauende klassische Völkerrecht heraus. Das Buch untersucht, welche Lösungen das Völkerrecht des 21. Jahrhunderts für diese Migration von Völkern anbietet und wie das Rule of the Clan mobiler Völker mit der Staatsordnung versöhnt werden kann.
Dieses Buch untersucht, wie das Völkerrecht des 21. Jahrhunderts den Herausforderungen einer klimatisch bedingt mobilen Gesellschaft gewachsen ist und wie sich das Recht der Territorialstaaten mit dem Rule of the Clan nomadischer Völker versöhnen lässt. Noch bis zu Beginn des 20. Jahrhunderts war eine weltweite Freizügigkeit als Menschenrecht anerkannt und auch nomadische Völker hatten den Status von Völkerrechtssubjekten. Erstaunlicherweise sind mobile Völker seitdem nahezu ganz aus der völkerrechtlichen Literatur verschwunden. Diese Lücke schließt das Buch. Der Versuch, die Welt in ein Raster aus Territorialstaaten zu pressen, ist mit Blick auf jene Gemeinschaften, die auf ein unberechenbares Klima seit Jahrtausenden durch Migration reagieren, gescheitert. Dort, wo einst durch Europäer gezogene Linien postkolonial zu Staatsgrenzen erstarkt sind, geraten migrierende Menschen in Konflikt mit dem Territorialstaatsmodell, auf dem das heutige Völkerrecht aufbaut.
A. Einleitung: Ein globaler Nomos ohne Nomaden?

B. "Wanderroute" dieser Untersuchung

C. Nomaden in Zeit, Raum und Recht

Was sind Nomaden? - Auf der Suche nach einer Definition des Nomaden - Territorien und Grenzen aus dem Blickwinkel von Staaten und Nomaden - Rechtliche und politische Behandlung nomadischer Völker im Wandel der Zeiten - Politischer und wissenschaftlicher Paradigmenwechsel: Nomaden im 21. Jahrhundert - Résumé

D. Neue Staatenpraxis im 21. Jahrhundert

Grenzvertrag zwischen Sudan und Südsudan 2013 - Neuverhandlung der Rechte der Samen - Tadschikistan und Kirgisien - Neue Dynamik multilateraler Verträge in Afrika - Bewertung des neuen Völkerrechts zu nomadischen Wanderrechten

E. Nomadische Grenzübertrittsrechte im Völkergewohnheitsrecht und der späteren Vertragspraxis

Spätere Staatenpraxis oder Gewohnheitsrecht? - Fazit: rechtspluralistisches Gewohnheitsrecht

F. Wanderrechte im kodifizierten Völkerrecht

Nomadisches Wanderrecht als Menschenrecht - Schutz indigener Völker - Nomadisches Wanderrecht als Minderheitenrecht - Das Selbstbestimmungsrecht der Völker als Brücke zwischen den Völkerrechten

G. Clans, Nomaden und die Relativität von Grenzen im 21. Jahrhundert: Was bleibt von Jellinek?

Die Rückkehr der Clans - Klimawandel und Staatszerfall - Die Entkopplung von Gebiet und Volk - Jenseits von Jellinek

H. Synopsis in Thesen

Literaturverzeichnis

Rechtsquellenverzeichnis

Entscheidungsregister

Personen- und Sachverzeichnis
"Transnational Nomads in Public International Law. National Borders and Migrating Peoples"

Unpredictable climate conditions make peoples move all over the world. Those migrations cross the lines, drawn by colonial powers and being now national borders. Hence those peoples´ migrations challenge classic International Law as a system of territorial states. This book examines which solutions an International Law of the 21st century can provide and how to reconcile nomadic peoples´ Rule of the Clan with the international order of states.