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Falko Müller

Lebensqualität als Konflikt


Eine Ethnografie häuslicher Sterbebetreuung. Dissertationsschrift
2019. 342 S. 213 mm
Verlag/Jahr: CAMPUS VERLAG 2019
ISBN: 3-593-51019-7 (3593510197)
Neue ISBN: 978-3-593-51019-4 (9783593510194)

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Die Vorstellung, zu Hause zu sterben, wird als Ideal eines selbstbestimmten Lebensendes gehandelt. Dies zu verwirklichen, um die Lebensqualität von Menschen zu erhalten, die von einer nicht heilbaren Erkrankung betroffen sind, ist das Ziel der palliativen Sterbebetreuung. Im Mittelpunkt der Ethnografie von Falko Müller stehen Hausbesuche bei allein lebenden Patientinnen und Patienten. Die Studie zeigt, wie der Anspruch, Selbstbestimmung am Lebensende zu erhalten, zu den impliziten Annahmen über häusliche Lebensweisen in Konflikt gerät, auf denen das institutionelle Arrangement der professionellen Sterbebetreuung beruht.
Inhalt
1 Einleitung 9
2 Die Betreuung Sterbender zwischen Institutionalisierung und Subjektorientierung 20
2.1 Die Entwicklung hospizlicher Sterbebetreuung als Konflikt um die Produktionsweise des Gesundheitswesens 21
2.2 Institutionalisierte professionelle Sterbebegleitung 27
2.3 Komplexität aufsuchender Palliativversorgung 31
3 Professionalität und Subjektorientierung 35
3.1 Das Verhältnis von Profession, Organisation und Institution 36
3.2 Konsequenzen für die Untersuchung 46
4 Praxisanalytischer Rahmen der Ethnografie institutioneller Arrangements 50
4.1 Praktiken, Performativität und Materialität 52
4.1.1 Praktiken: Wiederholte, wiederholbare Formationen 55
4.1.2 Körperlichkeit: Produktivität und Widerspenstigkeit 58
4.2 Das "institutionelle Arrangement" und "Juridisch-administrativ-therapeutische Staatsapparate" 65
4.2.1 Das "institutionelle Arrangement" bei Goffman 67
4.2.2 Was heißt "institutionell"? 73
4.2.3 Alltag und Institution 86
4.2.4 Frasers "juridisch-administrativ-therapeutische Staatsapparate" 94
4.2.5 Nicht-Identität und die wohlfahrtsstaatlichen Subjekte des JAT 104
5 Untersuchungsansatz und methodisches Vorgehen 117
5.1 Forschungsansatz 119
5.2 Material und methodisches Vorgehen 125
6 Zur institutionellen Verwaltung von Lebensqualität 133
6.1 Eintritte in die Palliativversorgung 135
6.1.1 Zuständigkeitsklärung: Was ist der Fall? 137
6.1.2 Auftragsklärung: Wessen Fall? 146
6.2 (Un-)Mögliche Austritte aus der Versorgung 151
6.2.1 Mustersituation der nicht besonders aufwändigen Versorgung 154
6.2.2 Ambivalenzen des aufsuchenden Settings 158
6.2.3 Situiertheit des Falles: "Was man so entscheidet" 171
6.3 Anmerkungen zum Fallbegriff 179
7 Das Setting aufsuchender Versorgung: Hausbesuche als Schnittstelle zwischen Haushalt und Organisation 185
7.1 Takt und Rhythmus: Organisieren von Begegnungen 190
7.2 Ordnung und Privatsphäre: Übertreten der Schwelle 196
7.3 Gegenstand und Interaktion: Situieren der Begegnung 206
7.4 Verankern des Settings: Die lokale Interaktionsordnung 214
8 Das Beobachtungsregime der Krankheit: Strategien der Objektivierung 223
8.1 Objektivieren des Krankheitsfortschritts 225
8.1.1 Signifizieren körperlicher Erscheinungen 226
8.1.2 Dokumentieren und Vergleichen 231
8.2 Beobachten des eigenen Körpers 238
8.2.1 Selbstbeobachtung im Konsens über die Erkrankung 239
8.2.2 Selbstbeobachtung und "geschlossene Bewusstheit" 247
9 Das Medikamentenregime: Verankerung des Settings in der Alltagspraxis 252
9.1 Differenziertes Einnehmen 253
9.2 Aufbewahren und Verfügbarkeit sichern 263
10 Das umkämpfte Selbst: Krankheitsrealität und die Moral des würdevollen Sterbens 274
10.1 Versorgung zwischen Funktionalität und antizipierter Unselbständigkeit: Ein exemplarischer Verlauf 277
10.1.1 Organisieren vs. sich nicht dermaßen verdinglichen lassen 280
10.1.2 Grenzen häuslicher Sterbebetreuung 286
10.1.3 Das "Selbst" in institutionellen Kontexten 292
10.2 Die Moral des würdevollen Sterbens 296
11 Die Produktion von Lebensqualität 308
Literatur 317
Anhang 337
Abkürzungen 337
Transkriptionszeichen 338
Chiffren in Audiotranskripten 338
Datenmaterial 340
Dank 341