buchspektrum Internet-Buchhandlung

Neuerscheinungen 2019

Stand: 2020-02-01
Schnellsuche
ISBN/Stichwort/Autor
Herderstraße 10
10625 Berlin
Tel.: 030 315 714 16
Fax 030 315 714 14
info@buchspektrum.de

Christoph Asmuth, Quentin Landenne (Beteiligte)

Kosmopolitisch Denken


Herausgegeben von Asmuth, Christoph; Landenne, Quentin
2019. 250 S. 235 mm
Verlag/Jahr: KÖNIGSHAUSEN & NEUMANN 2019
ISBN: 3-8260-6384-8 (3826063848)
Neue ISBN: 978-3-8260-6384-8 (9783826063848)

Preis und Lieferzeit: Bitte klicken


In der Moderne haben Weltbürgertum und Nationalstaat die gleiche Geburtsstunde, nämlich in jener Epoche, in der die bürgerlichen Revolutionen gleichzeitig die jeweiligen Nationen konstituierten und dem europäischen Kontinent den Weg eines neuen gemeinsamen Schicksals eröffneten. Während die Welt selbst als eine neue Dimension des Politischen und des Rechts entsteht, übernimmt die Nation europaweit die Funktion einer unabdingbaren politischen und kulturellen Voraussetzung moderner Staatlichkeit. Hinter diesem weder zufälligen noch bedeutungslosen gleichzeitigen Auftreten auf der politischen Bühne der Geschichte Europas spielt sich zugleich eine philosophische Dialektik ab. Charakteristisch verdichtet zeigt sich das in der Wende vom 18. zum 19. Jahrhundert, vor allem in der klassischen deutschen Philosophie und in der Romantik.
Die Dialektik des Kosmopolitismus zwischen der einen Weltrepublik und den vielen Nationalstaaten führt zu Störungen in einem angestrebten harmonischen Pluralismus. Von Anfang an droht dieser Dialektik die Gefahr sich aufzulösen, indem die zwei Perspektivpole ihre begriffliche Spannung verlieren und sich die Pole in ihrer Beziehung aufeinander trennen, einerseits auf dem Weg eines nationalen und kulturellen Partikularismus, andererseits in der Form eines religiösen oder rationalen Universalismus.
Dieser Band stellt unter anderem Fragen nach der Funktion der Nation als Identitätsstruktur und als Integrationsmuster, nach der Grenzen der Volkssouveränität, nach dem Status Europas, der Spannung zwischen Anerkennung und Konflikt, der individuellen Aufgabe des Kosmopoliten, nach dem Kern des Weltbürgerrechts oder der Bedeutung der Grenzen in dieser kosmopolitischen Dialektik. Der Band prüft, inwiefern die Durchdringung der begrifflichen Spannungen des Kosmopolitismus in der klassischen deutschen Philosophie erhellend für die heutige Situation in Europa sein kann.
Christoph Asmuth ist außerplanmäßiger Professor am Institut für Philosophie, Literatur-, Wissenschafts- und Technikgeschichte der TU Berlin. Quentin Landenne ist Gastprofessor an der Université Saint-Louis Bruxelles und Forscher im Prospéro Zentrum (USL-B) und im Centre de Théorie Politique (ULB).