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Karl Clemens Kübler, Andreas Rostek, Stig S‘terbakken, Nino Vetri (Beteiligte)

Lillehammer-Palermo


oder: Suite für eine viertel Kuh. Notizen und eine Erzählung
Übersetzung: Kübler, Karl Clemens; Rostek, Andreas
2019. 144 S. 22 cm
Verlag/Jahr: EDITION FOTOTAPETA 2019
ISBN: 3-940524-77-8 (3940524778)
Neue ISBN: 978-3-940524-77-5 (9783940524775)

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Texte vom in mehrfacher Hinsicht abseitigen Leben, Texte aus zwei Städten am Rande Europas. Gibt es überhaupt Gemeinsamkeiten zwischen Lillehammer und Palermo? Im Norden Norwegens und im Süden Italiens ... man wird sehen. Gemeinsam ist den Autoren Stig S‘terbakken und Nino Vetri auf jeden Fall ein vorurteilsfreier, ironischer, zugewandter Blick auf die Existenzen in ihren Städten. Das Thema beider Texte: die Kunst und der Künstler, das Scheitern, der wiederholte Versuch.
Eine Erzählung und eine Reihe von autobiografischen Notizen, zwei Autoren, zwei Städte, zwei Länder. Die Autoren Stig S‘terbakken und Nino Vetri kannten sich nicht, die Entfernung zwischen ihnen und den Städten, in den sie leben bzw. lebten ist groß: Sie reicht von Europas Norden bis ganz in den Süden, nach Sizilien. Das Thema der beiden aber ist ganz ähnlich: die Auseinandersetzung des Künstlers mit der Kunst, mit den Grenzen der Kunst. Und der Kampf des Künstlers mit seinem Alltag. Aber auch: die Irritation, die er auslöst in seiner Umgebung. In Lillehammer wie in Palermo.
Zwischen Lillehammer und Palermo

Das ist ein kleines Buch. Wir empfehlen Ihnen, es bis zum Ende zu lesen, beide Teile. Sie können dabei durchaus zwischen dem ersten Teil und dem zweiten hin und her springen, zwischen der Erzählung von Nino Vetri aus Palermo und den Notizen von Stig S‘terbakken aus Lillehammer, zwischen Fiktion und Tagebuch. Sie wechseln dann zwar den Ort und das Genre; das aber, worum es geht, bleibt eigentümlich ähnlich: die Auseinandersetzung des Künstlers mit der Kunst, mit den Grenzen der Kunst. Und der Kampf des Künstlers mit seinem Alltag. Aber auch: die Irritation, die er auslöst in seiner Umgebung.
Nino Vetri und Stig S‘terbakken kannten sich nicht; S‘terbakken ist seit 2012 tot. Die Zusammenstellung der beiden Texte geht auf eine Idee des Verlags zurück. Auf vielleicht überraschende Weise aber trägt diese Idee, wenn man sich auf diese Texte einlässt. Sie schlagen einen weiten Bogen zwischen dem Süden und dem Norden Europas, zwischen so unterschiedlich Städten wie Palermo, der Heimatstadt von Vetri, die in allen seinen Erzählungen eine Rolle spielt, und Lillehammer, der Stadt, von welcher aus S‘terbakken seine kontroverse Position unter den norwegischen Autoren seiner Generation erschrieb. Die ehemalige Olympiastadt ist nicht selten Schauplatz seiner Reflexionen, seines Haderns über die Gesellschaft und die eigenen Abgründe.
So erfährt man zwischen den Zeilen einiges vom Leben an den Rändern Europas, von der Normalität und mehr noch von Wahn und Zerrissenheit, die dazu gehören. Den Protagonisten dieser Texte wird es nicht so gut ergehen: Der eine verfällt dem Wahnsinn; der andere bereitet seinem Leben selbst ein Ende. Darüber zu spekulieren, ob das mit der Auseinandersetzung zusammenhängt, die sie mit ihrer Kunst geführt haben, mag ungehörig sein. Aber es gehört doch zur Klammer, die diese Text auch zusammenhält.
"Ja, das könnte ein interessantes Thema sein", belehrt der Kritiker in der Erzählung Vetris den Künstler. "Aber wo ist der Plot? Gibt es einen roten Faden? Oder handelt es sich nur um eine Aneinanderreihung kleiner Szenen..."
Wer weiß. Wo also ist der Plot? Zwischen Lillehammer und Palermo ...