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Werner Pfeil

Ein Sommertag im Krieg


Mein D-Day im Kosovo
2019. 240 S. 31 SW-Abb. 21.7 cm
Verlag/Jahr: LAU-VERLAG 2019
ISBN: 3-9576820-8-8 (3957682088)
Neue ISBN: 978-3-9576820-8-6 (9783957682086)

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Kosovo, 12. Juni 1999. Mit der "Operation Joint Guardian", dem D-Day im Kosovo, beginnt der Einmarsch der Bundeswehr im Rahmen der KFOR-Mission in den südwestlichen Teil des Kosovo. Die NATO-Sicherheitstruppe Kosovo Force, kurz KFOR, soll den Abzug der jugoslawischen Truppen und die Entmilitarisierung des Kosovo überwachen und für ein sicheres Umfeld sorgen. Einer von ihnen ist der Berufssoldat Werner Pfeil, der sich seit Monaten in Mazedonien mit der 3. Kompanie des verstärkten Jägerbataillons auf den Einsatz vorbereitet.
Zwanzig Jahre danach beschreibt er als Kommandant eines Führungspanzers den Tag des Einmarsches ins Kriegsgebiet, seinen D-Day in Richtung Zwischenziel Prizren im Kosovo. Ungeschminkt erzählt Pfeil über die emotionale Seite während des Einsatzes. Dabei reflektiert er seinen Seelenzustand in einer bemerkenswerten Offenheit. Ängste, Unwägbarkeiten und die Hilflosigkeit einigen Erlebnissen gegenüber zeigt er schonungslos auf. Es ist der Kontrast zwischen dem friedlichen Leben in Deutschland und der Angespanntheit in der Kriegsregion, die pure Angst, der Situation ausgeliefert zu sein, die Ungewissheit über das nächste Ereignis, die fast nicht aushaltbar scheint. Die Akteure wissen zwar, was zu tun ist, aber mit der Verarbeitung der potenziell traumatisierenden Erlebnisse werden sie alleine gelassen.
"Ich spürte Übelkeit, hatte plötzlich Angst. Sie machte sich vom Zeh bis in den Kopf breit wie ein Tsunami. Erst kleinere Wellen, dann immer größer werdend, bis sie über mir zusammenschlugen. Der Puls raste, und obwohl ich tief atmete, blieb die Sorge, nicht ausreichend Sauerstoff zu bekommen. Ich war gefangen - in der Situation, im Panzer und in der engen Luke. Die flirrende Hitze, die nach mir griff und mich umarmte, machte es nicht besser. Ich hasste das Wetter, die vom Schweiß getränkte Kleidung, die starre Schutzweste ... einfach alles. Die Vibration des Motors unter Belastung und die schlechte Piste schüttelten uns von den Füßen beginnend, über die Schenkel bis in die Halswirbel durch. Ich atmete flach, als wenn mir das Gefühl des Gefangenseins zu wenig Platz bot.
Das Herz schlug wie wild, der Kopf leerte sich zunehmend, keine Gedanken, nur noch nackte Angst. Ich kämpfte gegen das Versinken in Apathie ... war regungslos wie das Kaninchen vor der Schlange."

Werner Pfeil wirft einen unverblümten Blick in die Seele eines Soldaten während des Kampfeinsatzes. "Ich will den Leserinnen und Lesern deutlich machen, wie man Krieg und Zerstörung erlebt, wie diese Erlebnisse sich auf die Gemütsverfassung auswirken und wie leicht man Gefahr läuft, in der Vergangenheit zu verharren." Ein Tatsachenbericht über die Zerrissenheit eines Soldaten zwischen Diensterfüllung und emotionaler Überforderung.
Inhalt

Über den Autor
Prolog
Erinnerungen im heimischen Garten
Wie es begann
Griechenland
Mazedonien
Operation Joint Guardian beginnt
Einmarsch
Zwischenziel Prizren erreicht
Die erste Nacht im Kriegsgebiet
Epilog
Erläuterungen des Autors
Dank
Bildnachweis
"Als Leser spürt man geradezu körperlich die Bedrohung, die der Autor dieses Buches aushalten musste. Angst und Furcht vor dem, was da war, und vor dem, was im Verborgenen lauerte, haben die Hand des Autors geführt." Klaus Sindern