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Neuerscheinungen 2019

Stand: 2020-02-01
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Lena Thiemann

Tiergestützte Förderung mit dem Co-Therapeuten Schaf: Der Einsatz von Zwergschafen zur Förderung sozialer Kompetenz von


2019. 80 S. 220 mm
Verlag/Jahr: DIPLOMICA 2019
ISBN: 3-9614671-4-5 (3961467145)
Neue ISBN: 978-3-9614671-4-3 (9783961467143)

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Schafe bestechen durch ihre Friedfertigkeit und ihren sozialen Charakter, der sich immer dem Wohl der Herde unterordnet. Seit jeher sind sie das Sinnbild für Unschuld und Sanftheit.
Die Idee, Schafe in der tiergestützten Arbeit einzusetzen, ergibt sich somit fast von selbst: Schafe mögen keine schnellen Bewegungen und keine lauten Rufe. Bei Gefahr ergreifen sie gemeinsam die Flucht. Menschen in ihrer Umgebung müssen deshalb unter anderem lernen, sich langsam zu bewegen und ihre Impulse zu kontrollieren, was besonders für Kinder zuweilen eine große Herausforderung darstellt.
Das vorliegende Buch liefert neben theoretischen Grundlagen zur tiergestützten Arbeit und der Förderung sozialer Kompetenz ein beispielhaftes Konzept, um Schafe in ein soziales Kompetenztraining bei Grundschulkindern einzubinden. Zudem zeigt es Möglichkeiten, aber auch Grenzen auf, die sich im tiergestützten Einsatz von Schafen ergeben.
Textprobe:
Kapitel 3.4 Schafe im tiergestützten Einsatz:
Schafe sind zurückhaltende und sanfte Tiere, man braucht Geduld, um mit ihnen in Kontakt zu kommen. Wer bereit ist, sich auf sie einzulassen und zu öffnen, wird mit ihrer Freundschaft belohnt (vgl. Wiesner, 2016, S.10).
Geeignete Schafpersönlichkeiten zeigen durchaus Neugierde und Interesse an der Kontaktaufnahme mit Menschen und bieten sich mit ihren unterschiedlichen Talenten im Einsatz an (vgl. TVT- Merkblatt Nr. 131, 2011, S.3).
Durch ihren hohen Fluchtreflex und ihr eher zurückhaltendes Wesen wagen sich nur wenige Therapeuten an die tiergestützte Arbeit mit Schafen, dabei besteht nur ein geringes Verletzungsrisiko für die Klienten (vgl. Wiesner, 2016, S. 3).
Schafe gelten als Sinnbild für Unschuld, Wehrlosigkeit und Opfer. Ihre Vorteile in der Arbeit sind ihre ruhige, sanfte und unaufdringliche Art, wobei gerade die Zwergschafe sehr aktiv und lernfreudig sind.
Schafe beeindrucken durch ihr friedliches Zusammenleben in der Herde und unterhalten in dieser Beziehungen unterschiedlicher Intensität (vgl. Wiesner, 2016, S. 12).
Auch Haus (2016, S.5) bezeichnet Schafe als hochsoziale Herdentiere, die die Tendenz besitzen, Schutz in der Herdenmitte zu suchen und nur im Notfall angreifen.
Über die Besonderheit der Schafe im tiergestützten Einsatz scheint ein Konsens zu bestehen: "Schafe haben eine hohe soziale Kompetenz, die es ihnen ermöglicht- trotz starker individueller Persönlichkeiten- als Gruppe erfolgreich zu kommunizieren und zu agieren." (Otterstedt, 2017a, S. 9). Auch Wiesner (2016, S. 12) spricht von zwei Identitäten des Schafes: Der Herdenidentität und der eigenen, individuellen Persönlichkeit, die aber bei Gefahr dem Wohl der Herde untergeordnet wird. Diese eigene Persönlichkeit betont auch Otterstedt: "Schafe sind ausgeprägte Herdentiere. Jedes einzelne Schaf hat eine ganz eigene Persönlichkeit, die sich aber immer wieder den Zielen der Herde unterordnet, wenn es z.B. um den Schutz der Gruppe geht" (Otterstedt, 2017a, S.8).
Die Kommunikation zwischen Mensch und Schaf beschreibt Otterstedt (2017a, S. 16) wie folgt: "Schafe lieben eine entspannte und klare Kommunikation. Wie in jeder anderen Tierart auch, gibt es unter Schafen Individuen, die eine dynamisch- sportliche Begegnung mit Menschen bevorzugen, in der Regel aber gewinnen Schafe schnell Vertrauen zu einem Menschen, wenn er sich dem Tempo und den Bewegungen der Herde anpasst, den Tagesablauf und die Bedürfnisse der Schafe respektiert"
Besondere Eigenschaft der Schafe ist, dass sie sich im Herdenverband auch den Schwachen gegenüber solidarisch verhalten. Dieser hervorstechende Teil des Wesens der Schafe macht sie besonders zu nützlichen Helfern, um in der tiergestützten Arbeit mit Gruppen eine Verbesserung des Gruppengefüges und eine Steigerung sozialer Kompetenz zu erreichen.
Arnold und Reibetanz beschreiben die Mehrarbeit, die die Haltung von Schafen verursacht als für den Halter sehr angenehm. Alleine das Beobachten der Tiere wirkt entspannend und man kommt dem Wesen der Schafe beim Beobachten sehr nahe. Schafe rufen bei fast jedem Menschen Assoziationen wie Ruhe, Sanftheit und Behaglichkeit aus (vgl. Arnold & Reibetanz, 2008, S.12) Alleine diese Wirkung des Schafes scheint es zu einem guten tierischen Kollegen in der tiergestützten Therapie zu machen. Das Beobachten, Fühlen, Riechen und Hören einer Schafherde beruhigt ungemein. Durch die Wolle hat man zudem eine schöne Möglichkeit, in Pausenzeiten für die Tiere ein taktiles Erlebnis für die Klienten zu schaffen (vgl. Wiesner, 2016, S. 10).
"Schafe sind eher ruhige und sanftmütige, jedoch in ungewohnten, bedrohlich empfundenen Situationen stets fluchtbereite Herdentiere. Werden sie frühzeitig an ein entsprechendes Umfeld (Menschengruppen und andere Tiere, insbesondere Hunde), regelmäßige Berührungskontakte und durch behutsames Training an Situationen gewöhnt, die im Einsatz vorkommen können, sind sie in