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Neuerscheinungen 2019

Stand: 2020-02-01
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A. D. Wilk, A.D. WiLK (Beteiligte)

Wenn du wieder gehst


Eine Liebesgeschichte. Roman
2019. 408 S. 20.3 cm
Verlag/Jahr: NOVA MD; A. D. WILK 2019
ISBN: 3-9644379-7-2 (3964437972)
Neue ISBN: 978-3-9644379-7-6 (9783964437976)

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Der Debütroman der Bestseller-Autorin A.D. WiLK führt den Leser zurück in die Vergangenheit der Protagonistin Lucy. Sie trifft auf ihre große Liebe Niklas, die sie bisher verloren glaubte, und stellt nach und nach ihr aktuelles Leben und auch ihre aktuelle Beziehung mit Ben in Frage. Aber die Vergangenheit lässt sich nicht einfach vergessen und neben der Liebe, tauchen auch jene Gefühle wieder auf, die einst zur Trennung geführt haben.
Prolog.
Dunkelheit.

Die Welt war schwarz. Und still. Eine stille Dunkelheit, in der nichts anderes zu ihr durchdrang. Aber bewusst war ihr das nicht. Erst als dieses Geräusch auftauchte, erkannte ein winzig kleiner Teil von ihr, dass da vorher nichts gewesen war. Und eigentlich war ihr auch das nicht bewusst, sondern nur ein ungreifbarer Gedanke. Das Geräusch war gleichmäßig, irgendwie beruhigend. Es schien einem festen Takt zu folgen. Und es klang dumpf, aber eigentlich auch wieder nicht. Sie wusste nicht, woher es kam, aber sie konnte sich darauf konzentrieren und es gab ihr einen Halt, den sie in der schwarzen Stille nicht hatte finden können.
Mit dem Geräusch verlor das Schwarz nach und nach seine Undurchdringlichkeit. Erst war es nur ein heller Punkt, der sich langsam ausdehnte und schließlich wurde aus dem Schwarz ein Grau. Ein dunkles Grau. Vielleicht Anthrazit. Sie versuchte, mehr wahrzunehmen, durch den grauen Schleier hindurch zu fühlen und zu hören, aber es gelang ihr nicht. Was auch immer dahinter lag, blieb unerreichbar. Und dann kam das Schwarz zurück.
Kapitel 1
September. Sechs Monate zuvor.
Das Haus am Meer.

Ein Windzug stieß die Holzrahmen der Doppelfenster gegeneinander. Der Knall ließ Lucy aufschrecken und sie stand von der Bettkante auf, um das Fenster zu schließen. Eine große, alte Eiche nahm fast ihr gesamtes Blickfeld ein. Ein Ast, dick genug, um sie zu tragen, ragte ihr entgegen. Sie konnte ihn noch immer greifen, wenn sie sich weit genug hinaus lehnte. Wenn sie wollte, könnte sie sich noch immer darauf schwingen und sich auf den Ast darüber ziehen, um bis zum Baumstamm zu balancieren. Dort würde sie sich an den oberen, dünneren Ästen festhalten und auf die andere Seite des Baumes klettern. Sie würde sich auf den breiten Ast setzen, den mit dem Knick nach oben, den Rücken an den Baum lehnen und auf das Meer sehen. So, wie sie es so oft getan hatte. Aber sie tat es nicht.
Vom Fenster aus versperrte das dichte Blätterwerk ihr die Sicht. In ein paar Wochen würde der Baum die Blätter fallen lassen und seine kahle Winter-Erscheinung annehmen. Aber jetzt leuchteten nur ein paar gelbe Punkte aus dem satten Grün heraus. Ein rotbraunes Eichhörnchen kletterte den Stamm empor, blieb wenige Meter von ihr entfernt sitzen und starrte sie irritiert an. Im nächsten Moment drehte es sich um und sprang auf einen anderen Ast. Lucy verfolgte seine flinke Kletterakrobatik, verlor es aber nach kurzer Zeit aus den Augen. Wie gern würde sie ihm hinterher springen. Sie würde nur über einen ausreichend großen Wintervorrat an Nüssen und die sichersten Verstecke dafür nachdenken müssen und nicht länger über all die Dinge, die sie seit fast drei Jahren davon abhielten, hierher zu kommen. Es war so leicht, sie auszublenden, wenn sie die alte Eiche und alles, was sie umgab, nicht vor Augen hatte.
Zumindest war es lange Zeit leicht gewesen. Aber schon als sie das Flugticket bezahlt hatte, hatten Erinnerungen und Ängste die Kontrolle in ihrem Kopf übernommen. Und nicht nur dort. Ein riesiger Stein schien in ihrem Bauch zu liegen und gleichzeitig versuchten Millionen Schmetterlinge ihm seinen Platz streitig zu machen. Keine niedlichen, kleinen, bunten Flatterfalter, wie Verliebte sie beim Anblick ihres Angebeteten spüren. Nein, diese Schmetterlinge raubten ihr den Atem, weil sie keinen Platz für etwas anderes ließen und mit ihren riesigen Flügeln immer wieder schmerzhaft all das aufwirbelten, was sie nicht fühlen und nicht denken wollte.
Sie hatte ihren Koffer fünfmal neu gepackt und die Nacht vor dem Flug nicht geschlafen. Am Flughafen löste sie fast einen Großalarm aus, weil sie vergessen hatte, ihre Nagelfeile aus dem Innenfach ihrer Handtasche zu nehmen. Zumindest benahm sich die Sicherheitsbeamtin, als müsste sie gleich einen roten Knopf betätigen.