buchspektrum Internet-Buchhandlung

Neuerscheinungen 2019

Stand: 2020-02-01
Schnellsuche
ISBN/Stichwort/Autor
Herderstraße 10
10625 Berlin
Tel.: 030 315 714 16
Fax 030 315 714 14
info@buchspektrum.de

Daniela Vogel, Daniela Vogel (Beteiligte)

Verloren im Abbild des Kriegers


Roman
2019. 420 S. 19 cm
Verlag/Jahr: NOVA MD 2019
ISBN: 3-9669807-0-3 (3966980703)
Neue ISBN: 978-3-9669807-0-8 (9783966980708)

Preis und Lieferzeit: Bitte klicken


Die junge Restauratorin Raelyn MacLeod ist in einem Waisenhaus aufgewachsen. Sie weiß so gut wie nichts über ihre Wurzeln, nur dass man sie dort gefunden hat und sie eine Kette mit einem Bernsteinanhänger um ihren Hals trug.
Als man in der "National Gallery of Scotland" eine Kiste mit Artefakten aus dem 18. Jahrhundert entdeckt, bekommt sie den Auftrag die Objekte für eine Ausstellung vorzubereiten. Raelyn ist vollkommen fasziniert von den Dingen, die sich in ihr befinden. Doch allein schon das Testament des Besitzers wirft Rätsel auf. Als sie schließlich ein Schwert aus der Kiste in ihre Hände nimmt, wird sie in die Zeit seines Trägers hineingezogen: Alexander Cameron, auf den sie dort trifft. Raelyn ist dermaßen schockiert, dass sie das Schwert fallen lässt und dadurch in ihre eigene Zeit zurückkehrt. Doch diese erste Begegnung soll nicht ihre Letzte bleiben ...
Prolog
Die Nacht war schwarz, wie das Gefieder eines Raben. Der Mond hatte sich hinter den dunklen Wolken verkrochen, so als wolle er nicht mit ansehen, was unter ihm geschah. Ein Sturm peitschte die Wellen des Meeres gegen die schroffen Gestade, sodass die Gischt mannshoch an die Mauern des großen Bergfrieds schlug. Zwischen das gespenstische Heulen des Windes mischte sich immer wieder vereinzeltes Donnergrollen, das bis in die Grundfesten des Gemäuers drang. Selbst in der kleinen Kammer, die sich weit innerhalb dieser Mauern befand, konnte man die tosende Urgewalt hören, die bedrohlich ihre Kreise um die Burg zog.
Sie seufzte leise, als ein weiterer Donnerschlag die Mauern erneut zum Beben brachte. Es war, als versuchte das Wetter ihr vor Augen zu führen, wie es tief in ihrem Innern gerade aussah. Doch es waren nicht ihre, sondern die Gefühle ihres Gefährten, die ihr lautstark zu verstehen gaben, dass die Zeit gekommen war, in ihr eigentliches Leben zurückzukehren. Dieser Sturm hier war erst der Anfang, doch schon er zeugte davon, dass das Ende infernalisch werden würde, wenn sie noch länger zögerte. Obwohl er selbst sich bisher oft genug desselben Vergehens schuldig gemacht hatte und sie es jedes Mal würdevoll erduldete, wog ihres weit schwerer als die Seinen, denn ihre als vermeintliche Rache gedachte Liaison mit dem Laird dieser Burg, war zu weit mehr geworden, als beabsichtigt. Es war eine Sache, es jemandem mit gleicher Münze heimzahlen zu wollen, eine ganz andere war es jedoch, es dann auch tatsächlich so weit kommen zu lassen. Zumal es einen gravierenden Punkt gab, den sie völlig außer Acht gelassen hatte: Ihre Gefühle! Wie auch hätte sie erahnen können, dass diese gerade jetzt, nach all den langen Jahren ohne sie plötzlich zurückkehren würden, und das mit einer Urgewalt, wie noch niemals zuvor.
In ihren Augen schimmerten Tränen, als sie sich letztendlich zu dem schlafenden Mann, der neben ihr auf den weichen Fellen lag, hinunterbeugte und ihm einen Kuss auf die Lippen hauchte. In diesem Moment schlug er die Augen auf.
"Du willst mich also wirklich verlassen?", flüsterte er leise, während seine Hand nach ihrem Arm griff. Wieder seufzte sie, dabei wandte sie sich von ihm ab, damit er die Tränen, die ungehindert über ihre Wangen flossen, nicht sah. "Bleib! Bitte!" Seine Bitte war mehr ein Flehen, als eine bloße Aufforderung.
"So gerne ich dir deinen Wunsch auch erfüllen würde, du weißt, dass ich das nicht kann", entgegnete sie ihm, ohne sich zu ihm umzudrehen. Seine Hand wanderte zaghaft über ihren Nacken zu ihrer Wange.
"Sieh mich an! Ich möchte, dass du mir in die Augen siehst!"
"Mach es uns doch nicht noch schwerer, als es ohnehin schon ist", gab sie leise zurück. "Du wusstest von Anfang an, dass die Zeit, die wir uns gestohlen haben, nicht ewig andauern würde. Du weißt auch, dass ich eine Aufgabe zu erfüllen habe. Ich muss zurück! Ich gehöre nicht hierher und werde es auch niemals! Obwohl ich es mir mehr wünsche, als ..."
"Dann bleib! Auch ich wünsche es mir mehr als ..."
"Ich kann nicht!", unterbrach sie ihn, während sie Anstalten machte, sich von dem Bett zu erheben. Doch er hielt sie mit seiner anderen Hand fest und hinderte sie auf diese Weise am Aufstehen. Zaghaft wandte sie sich ihm zu und sah ihm mit tränenverhangenen Augen in die Seinen. "Bitte!", flüsterte sie leise. "Wenn du mich jetzt nicht gehen lässt, dann bin ich mir nicht mehr sicher, ob ich es überhaupt noch einmal wagen werde."
"Dann wage es nicht! Du weißt, dass du ... Wenn nicht für dich, dann für mich! Für uns!" Er ließ sie für einen Augenblick los, nur um seine Arme um sie zu schlingen und sie zurück auf das Bett zu ziehen. Als er jedoch ihren Widerstand bemerkte, hielt er abrupt inne. "Du willst mich demnach wirklich verlassen?" Sie nickte zaghaft, dabei starrte sie ihn genauso verzweifelt an, wie er sie. Aus seinen Augen sprach Unglaube, Angst und eine Trauer, die man in einem Mann